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und historischen Dokumenten

Geschichten
aus Hüsten

Heimatgeschichtliches Ein schneller Überblick

802 Erstmalige urkundliche Erwähnung Hüstens

802 Tritt Hüsten aus dem Nebel der Vergangenheit. Thankgrim ein Bürger Hüstens überträgt mit einer Urkunde ein ihm überlassenes Vermögen aufgrund des Mordes an seinem Sohn, dem Abt Liudger.

 

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Zur Urkunde

950 Stammpfarrerei des kölnischen Westfalens

Die kirchliche Organisation von 800 – 950 zählt Hüsten zu den Stammpfarreien des kölnischen 

Westfalen. (Albert K. Hömberg, Kirchliche Organisation des kölnischen Westfalens 800-950)

Karte_800-950.jpg

Quelle: Albert K. Hömberg; Kirchliche und weltliche Landesorganisation des Südlichen Westfalen, Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung Münster

Um 1150 Bau St. Petri Kirche aus Stein

Etwa um 1150 wurde die St. Petri Kirche aus Stein in Hüsten gebaut. Es handelte sich um eine romanische Pfeiler-Basilika.

1179 erste urkundliche Erwähnung Pfarrei Hüsten (F.A. Höynck, Geschichte der Pfarreien des Dekanats Arnsberg, Verlag Ernst Severin Hüsten, Herausgabejahr > 1904)

1866 Neubau der Kirche und Einweihung am 4. Mai 1866

1237 Haus Hüsten - Konrad von Hüsten

Geschichte eines landtagsfähigen Rittergutes lesen.

Quelle: Hüsten - 1200 Jahre, Beiträge zu Vergangenheit und Gegenwart. Herausgegeben vom Heimatkreis Freiheit Hüsten e.V. ISBN 3-930264-41-2

1360 Hüsten wird Freiheit

Graf Gottfried der IV. schenkte am 25. Februar 1360 Hüsten die Freiheit.  

Quelle: Freiheit Hüsten, Michael Gosmann Herausgegeben: Gerhard Teriet und Werner Saure Selbstverlag 1985

Herstellung: Zimmermann Druck & Verlag GmbH, Balve

1376 Kettelburg

Urkundlich lassen sich die Besitzer der Kettelburg nachweisen. 

Diedrich (Theodorich, Theodor) v. Ketteler der Ältere wird urkundlich erwähnt 1371, 1376, 1377, 1385. Er hatte zunächst seinen Wohnsitz zu Niedereimer, woselbst er von dem Erzbischof von Köln mit dem Haupthof (Sinns Hof) belehnt war, verzog aber bald nach Herdringen, wo er den Bruchhauser Hof (früher zu Bruchhausen gehörig) und den Hof Schemmen bei der Hüstener Mühle besaß, erwarb vom Kloster Wedinghausen den Haupthof zu Herdringen und erbaute auf dem Grunde dieses Hofes mit seinem Sohne vor 1376 die Kettelburg.

Quelle: L. Dobbryck Heimatkalender des Amtsbezirks Hüsten 1923

Kettelburg-Skizze.jpg

1435 Schützenbrüderschaft

Die Gründungsurkunde von 1435 der Schützenbruderschaft Hüsten unter dem Schutze des Hl. Geistes wurde in der Zentrale der Erzbruderschaft vom hl. Sebastian in Leverkusen bis zum 2. Weltkrieg aufbewahrt, ist aber durch Bombenangriffe vernichtet worden.


Aus alten Dokumenten ist ersichtlich, dass die Erneuerung der Bruderschaft im Jahre 1657 geschah, wiederum nach einem schrecklichen Krieg. Das haben im Jahr 1957 engagierte Hüstener Bürger zum Anlass genommen, 300 Jahre, die seit dem vergangen waren, zu feiern und einen Festzug zu veranstalten.


Aus der Festschrift zu diesem Ereignis sind die anhängenden PDF-Dokumente, die einen guten Einblick in die damalige Zeit und Überblick über 300 Jahre Schützenbruderschaft geben:

 

(Quelle: Festschrift 1957 Schützenbruderschaft Hüsten)

1604 Großer Brand

1756 und 1807 weitere Großbrände.

Mehr über den Großbrand 1604 erfahren.

Quelle: Freiheit Hüsten, Michael Gosmann Herausgegeben: Gerhard Teriet und Werner Saure Selbstverlag 1985

Herstellung: Zimmermann Druck & Verlag GmbH, Balve

1774 Kirmes wird erstmalig erwähnt

Es kann angenommen werden, das Hüsten als Stammpfarrei seit 802 im sozialen Leben eine Rolle gespielt hat. Kirchspiele waren in der Vergangenheit sehr häufig die zentralen Punkte für das Zusammenkommen von Menschen, sei es bei den Messfeiern oder auch in den jährlich abgehaltenen Erntedankfesten, die mit Tierschauen und der Präsentation von Waren des täglichen Bedarfs auch immer Gaukler angezogen haben. 

Leider sind durch Kriegswirren und große Brände im Mittelalter viele Unterlagen aus der Zeit vor 1774 vernichtet worden. Die erste Erwähnung stammt aus dem Jahr 1774.

(Quelle "An Möhne, Ruhr und Röhr", Ausgabe 72/2020 Heimatbund Neheim-Hüsten e.V. Autor Reiner Ahlborn www.becker-druck.de)

1837 Gründung Amt Hüsten

1839 Gewerkschaft Hüsten wird gegründet

1839 wurde von Fried. W. Brökelmann, Wilhelm Overbeck und Caspar Josef Cosack ein Puddlingswerk gegründet, das 1845 von Josef Cosack, Ferdinand Möllmann und Gustav Kissing übernommen wurde und bis 1916 als Hüstener Gewerkschaft weiterbestand. Das Werk wurde von 1916–1926 als Gelsenkirchener Bergwerks AG weitergeführt und von 1926 – 1933 als Vereinigte Stahlwerke. Ab 1933 bis zur Schließung 1966 war es dann unter dem Namen Hüttenwerke Siegerland AG einer der wichtigsten Arbeitgeber von Hüsten. Von dem Unternehmen Hüstener Gewerkschaft wurde 1865 das Bruchhauser Walzwerk gegründet.

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1847 Hüstener Friedhofskreuz

Das alte Kreuz auf dem Friedhof kennt jeder, der einmal den Weg vom Hüstener Markt, vorbei an der St. Petri-Kirche Richtung Karolinen-Hospital gegangen ist. Eine Inschrift auf der Rückseite des steinernen Sockels nennt Tag und Jahr, wann es errichtet wurde: Am Tage Petri und Pauli 1847.

Das Kreuz ist das erste Werkstück, das in der früheren Hüstener Gewerkschaft gefertigt worden ist. Diese schenkte es der Pfarrgemeinde zum Patronatsfest am 29. Juni 1847. Dass es gerade hier errichtet wurde, hat einen tieferen Grund, denn hier stand die in verschiedenen Urkunden erwähnte „Alte Kapelle“. Diese war dem heiligen Laurentius geweiht, möglicherweise auch dem heiligen Augustinus. Sie war Ziel verschiedener Prozessionen, 1787 wurde sie aufgegeben.

Auf dem Sockel des Kreuzes befindet sich folgender Spruch:

Selig sind die Toten,

die in dem Herrn sterben,

von nun an. Ja der Geist spricht,

dass sie ruhen von ihrer Arbeit;

denn ihre Werke folgen ihnen nach. 

(Offenbarung Johannes 14, 13)

 

Dieser Spruch deutet darauf hin, dass sich unter dem Kreuz ein Grabgewölbe mit 6 Pastorengräbern befand. Der Grabstein des Pastors Wilhelm Strunk ist unmittelbar neben dem Kreuz auch heute noch zu sehen.

(Artikel von Christian Schnellen)

Kreuz_Alte_Kapelle.jpg

Da wo heute das Kreuz steht, stand die „alte Kapelle“, welche dem Heiligen Laurentius… gewidmet war. Der Weihbischof Frick konsekrierte am 26. Juni 1647 ihren Altar. Hier wurden mehrere gestiftete Messen gehalten, und hierhin bewegten sich mehrere Prozessionen aus der Pfarrkirche. Am 25. Juni 1787 gab der Kölner Weihbischof Graf von Königseck die Erlaubnis, diese Kapelle, die nicht dotiert (d.h. es gab keine Einkommen für die Betreuung) und über zehn Jahre nicht mehr benutzt sei zu destruieren (d.h. abzutragen). Es wird angegeben, dass ihre Mauern in alter Zeit von der Ruhr, die damals einen anderen Lauf hatte, bespült wurden. 

Artikel aus der Festschrift weiterlesen

1870 Karolinen-Hospital wird gestiftet

1870 Eröffnung des Bahnhof Hüsten

Mit der Industrialisierung des Sauerlandes wurde der schnelle Transport von Gütern immer notwendiger. Automobile und Lastkraftwagen und ein dafür geeignetes Straßennetz gab es nicht. Erst 18 Jahre später unternahm Bertha Benz ihre legendäre Fahrt mit dem von ihrem Mann Carl Benz entwickelten Automobil.

 

Am 1. Juni 1970 wurde die Strecke Schwerte – Arnsberg eröffnet. Der Bahnhof Neheim-Hüsten war innerhalb dieser Strecke eine wichtige Station, da die ansässigen Industrieunternehmen diese Transportmöglichkeit dringend benötigten. Welche wichtige Rolle die Eisenbahn im 19. Jahrhundert spielte kann man auch daran erkennen, dass sich 45 Jahre nach der ersten Bahn in England dieses Transportmittel in der Fläche durchgesetzt hatte.

(Quelle: Urheberrecht: "Sammlung Schumacher - Fotografin Agnes Rautenstrauch“)

1938 Juden in Hüsten

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahre 1933 fand die im Laufe des 19. Jahrhunderts erlangte bürgerliche Gleichstellung der Juden mit der übrigen Bevölkerung in Deutschland ein jähes Ende. Gestützt auf diskriminierende Gesetze und Verordnungen, begann eine von Partei und Staat gelenkte Verfolgungs- und Unterdrückungspolitik gegen die jüdischen Mitbürger. Allerorts setzten Übergriffe auf Eigentum, Gesundheit und Leben der Juden ein mit dem Ziel, sie aus dem öffentlichen und wirtschaftlichen Leben auszuschalten und gesellschaftlich zu ächten. Diese Peinigungen und Demütigungen wurden fortgesetzt in dem pogromartigen Vorgehen der „Reichskristallnacht". Für viele jüdische Mitbürger endete diese Verfolgungs- und Vernichtungsmaschinerie mit Deportation und Tod. 

 

(Quelle: Geschichte und Schicksale jüdischen Mitbürger aus Neheim und Hüsten: Werner Saure)

1975 Gemeindereform Arnsberg

Die Landesregierung des Landes Nordrhein-Westfalen hatte am 5. Oktober 1965 beschlossen, eine Sachverständigenkommission für die kommunale und staatliche Neugliederung des Landes Nordrhein-Westfalen zu bilden. Hiermit beginnt ein Weg, der mit vielen Steinen gepflastert war und nicht nur in der Stadt Arnsberg einen Umbruch bedeutete. Die Gebietsreform sollte durch eine Neuordnung der Grenzen eine Verwaltungsreform ermöglichen und damit leistungsfähiger machen.

Die schwierige Aufgabe vor der u.a. der damalige Bürgemeister von Neheim-Hüsten Gerhard Teriet stand, hat er in dem Buch beschrieben „625 Jahre Jahre Neheim und Hüsten“, aus dem nachfolgt zusammengefasst berichtet wird.

Im Landesentwicklungsplan waren zu berücksichtigen Entwicklungsschwerpunkte I. II. und III. Ordnung. Mögliche Alternativen für das heutige Stadtgebiet Arnsberg waren:

  • Neheim-Hüsten wird Entwicklungsschwerpunkt II. Ordnung

  • Arnsberg wird Entwicklungsschwerpunkt III. Ordnung

  • Neheim-Hüsten, Arnsberg und die Umlandgemeinden werden Entwicklungsschwerpunkt I. Ordnung

 

In die Untersuchung einzubeziehen war die Bevölkerungsdichte, Erwerbstätige, Arbeitsmarktverflechtungen, Verkehrs- und Verwaltungsstruktur, Schulsituation und interkommunale Zusammenarbeit.

 

Es zeigte sich dabei sehr schnell, dass eine getrennte Betrachtung der einzelnen Gemeinden oder auch nur von Teilräumen (etwa Neheim-Hüsten, Arnsberg oder Oeventrop -Freienohl) nicht möglich war, sondern dass die Entwicklung des ganzen Raumes einheitlich gesehen und dafür ein Planungskonzept erarbeitet werden musste.

Eine in die Überlegungen notwendig einzubeziehende Fragestellung war der Standort des Regierungsbezirks, der wahrscheinlich nur in einem Entwicklungsschwerpunkt I. Ordnung zukünftig möglich gewesen wäre. Die in dem Buch beschriebene Überzeugungsarbeit, die von den handelnden Personen zu leisten war, liest sich wie ein Krimi. Natürlich mussten alle diejenigen, die bisher in ihren Orten (oder im Amt Hüsten) tätigen Führungspersonen Kompetenzen oder auch ihr Amt abgeben, was beliebig schwierig war und heute wohl auch noch wäre. 

 

Die in den ersten Diskussionen einbezogenen Gemeinden Niederense, Freienohl und die bisher dem Amt Hüsten zugeordneten Gemeinden Hachen, Enkhausen, Estinghausen und Hövel, wurden anderen Kommunen zugeordnet.

 

So kam es, dass nach neunjähriger Entwicklungsarbeit am 1.1.1975 die Gemeinden Arnsberg, Bachum, Breitenbruch, Bruchhausen, Herdringen, Holzen-Oelinghausen, Hüsten, Müschede, Neheim, Niedereimer, Oeventrop, Rumbeck, Uentrop, Voßwinkel und Wennigloh zu einer Gesamtgemeinde Arnsberg zusammengefasst wurden.

 

Interessiert an der ganzen Geschichte?:

„625 Jahre Neheim und Hüsten“ Copyright 1983 Stadt Arnsberg 

Redaktion: Franz C. Feldmann, Richard Fleißig, Gerhard Teriet, Dr. Werner Schulte, Bernhard Wisser 

Erhältlich beim Stadtarchiv Arnsberg 

1985 625 jähriges Jubiläum

Zum 625jährigen Jubliläum erscheint ein Buch von Gerhard Teriet und Werner Saure über die „Freiheit Hüsten“ im Selbstverlag (ISBN 3-89053-010-09).

Der Marktbrunnen in Hüsten 

(Text: Helmut Melchert, 1. Vorsitzender Heimatkreis )

 

Bereits nach dem Jubiläumsjahr 1985 gab es seitens des Heimatkreises Freiheit Hüsten e.V. die ersten Überlegungen den Kirchenvorplatz mit einem Brunnen zu verschönern.

Viele Planungs- und Entscheidungsphasen und viele gemeinsame Besprechungen und Sitzungen waren erforderlich bis dieses tolle Gemeinschaftsprojekt mit der Stadtverwaltung Arnsberg und dem Heimatkreis in die Tat umgesetzt werden konnte.

Mit dem Bildhauer Reinhold Schröder aus Lünen wurde ein Künstler gefunden, der die Ideen des Heimatkreises in eine ansprechende Motivwahl und Gestaltung umgesetzt hat.

Die Konstruktion des Brunnens ist ein von zwei Säulen getragenes Wasserrad auf einer Stahlachse. Die Speichen stellen die Motive Bäuerin, Ziege, Baum, Hüttenwerker und die in die Zukunft weisenden Elemente Roboter und Weltraumrakete dar.

Insgesamt symbolisiert  das Rad den land- und forstwirtschaftlichen Charakter aus Hüstens Anfängen, den industriellen Werdegang und die zukunftsweisenden Perspektiven einer aufwärts strebenden Gesellschaft.

Im Rahmen des 4. Hüstener Marktfestes am 16./17. Oktober 1993 wurde der Brunnen durch Vikar Ralf Hubert Bronstret und Pastor Hermann Linneweber eingeweiht. Anschließend wurde es vom stellvertretenden Bürgermeister Hubert Hölscher und dem Vorsitzenden des Heimatkreises Gerd von der Heydt mit dem Kommando „Wasser marsch!“ per Knopfdruck in Gang gesetzt. Die Kosten für den Marktbrunnen haben rund 200.000 DM betragen und wurden durch die Stadt Arnsberg getragen. Nach nunmehr fast 30 Jahren schmückt der Brunnen uneingeschränkt den Kirchenvorplatz und hat an seiner Attraktivität und Aussagekraft nicht eingebüßt.

2002 1200 jähriges Jubiläum - Hüsten

2002 verlegt der Heimatkreis Freiheit Hüsten e.V. ein Buch „Hüsten – 1200 Jahre“ (ISBN 3-930264-41-2). 

2022 Thankgrim-Denkmal wird feierlich eingeweiht

Die Idee zu einem Denkmal für Thankgrim war bereits in den 1990er Jahren in einem Hüstener Bürger, Manfred Schellberg gewachsen. Ein Artikel des Lokalreporters Karl-Heinz Keller (+) der diese Idee aufgriff und die im Januar 2018 in der Westfalenpost / Westfälischen Rundschau  veröffentlicht wurde, brachte Marita Voss-Hageleit dazu, einen Leserbrief als Anwohnerin des Thankgrimwegs zu schreiben, indem Sie dem Projekt viel Erfolg wünschte.  

 

Aufgrund des Schreibens entstand eine Zusammenarbeit, die dazu führte, das am 31. Oktober 2018

ein Verein gegründet wurde, der zum Ziel hatte, ein Thankgrim-Denkmal zu errichten. 

 

Manfred Schellbergs Idee war, ein Denkmal zu errichten, das nicht nur den Thankgrim, sondern auch  Thankgrims Sohn Bosoko und den Mörder, Sohn der Familie Bruniko und damit die Dramatik der Geschichte darzustellen. Es war ihm gelungen eine Gießerei und einen Künstler zu finden, die bereit und in der Lage waren solch ein Denkmal zu errichten. 

 

Jetzt war es die Aufgabe des Vereins die Finanzierung des Denkmals zu sichern. Ein Grundstock war gelegt durch Manfred Schellberg. Durch Sammelaktivitäten auf dem Hüstener Herbst, der Kirmes und nicht zuletzt durch eine Crowdfunding-Aktion der Volksbank Neheim-Hüsten und spendenbereite, nicht nur Hüstener Bürger, konnte es gelingen eine stattliche Summe zusammenzubekommen. Für ein Bronze-Denkmal aber nicht genug, ein Antrag beim Land NRW über die Bezirksregierung Arnsberg zur Förderung des Denkmals wurde gestellt und positiv beurteilt. Das Denkmal sollte aber nicht nur die älteste Urkunde der Stadt Arnsberg dokumentieren, sondern auch Hinweis auf Ursprung und Gemeinsamkeit der Stadt Arnsberg und seiner Gemeinden sein. Die Idee wurde geboren, eine website zu errichten, die das darstellen sollte. Auch die Verbindungswege zwischen Hüsten, Arnsberg und allen übrigen Ortsteilen sollten Thema sein. 

 

Zur Freude der Vereinsmitglieder wurde dem Förderantrag stattgegeben und am 12. Juli 2021 der Förderbescheid durch die Ministerin des Landes NRW Ina Scharrenbach persönlich überreicht.

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Ein Platz für das Denkmal war bereits gefunden. Die Besitzer des alten Amtshauses in Hüsten, Familie Balikcioglu war bereit, den Platz vor dem Haus zur Verfügung zu stellen. 

 

Die Projektarbeit konnte beginnen.  Von der künstlerischen Qualität des Künstlers Burkhard Hoppe hatten wir uns überzeugt und haben ihm und der Gießerei Petit & Edelbrock gerne und vertrauensvoll den Auftrag zur Erstellung der Wachsmodelle und der Figurengruppe erteilt. 

 

Die Figurengruppe sollte durch eine Bank und einem Stein ergänzt werden. Mit Anröchter Sandstein war schnell ein entsprechendes Material gefunden, auf dem wir die Urkunden im Original und Übersetzung anbringen konnten. 

 

Unsere Mitglieder Manfred Schellberg, Karl Rosenbaum und Jochen Hageleit haben das Bauprojekt in die Hand genommen und wir konnten am 15. Oktober 2022 das Denkmal feierlich einweihen. 

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(Quelle: Bild Helga Momper)

(Quelle: Sauerlandkurier Okt. 2022, Gescher Zeitung Okt. 2022)

802
950
1150
1237
1360
1376
1435
1604
1774
1837
1839
1847
1870
1870 - Bahnhof
1938
1975
1985
2002
2022

Vielen Dank an Marita Voss-Hageleit für das zur Verfügungstellen der Informationen und Bilder.

Geschichten aus dem Amtshaus
Ein schneller Überblick

Wappen des Amtes Hüsten.png

Das Amt Hüsten mit seinen 16 Gemeinden bestand seit der Gründung des Amtsbezirks am 7. November 1837 bis zur Gebietsreform im Jahre 1975 138 Jahre. 

Die 16 Gemeinden waren:

Bachum, Bruchhausen, Echthausen, Enkhausen, Estinghausen, Hachen, Herdringen, Holzen, Hövel, Hüsten, Langscheid, Müschede, Niedereimer, Stemel, Voßwinkel, Wennigloh. Sie umfassten im Jahre 1936 14.719 ha mit 19.661 Einwohnern.

1803 Durch die Säkularisierung fiel das Herzogtum Westfalen an die Herzöge

von Hessen-Darmstadt. Die großherzogliche hessische Regierung in Arnsberg teilte

das Land auf in 18 Justizämter, die gleichzeitig Verwaltungs- und Gerichtsbezirke waren.

1815 Das Justizamt Arnsberg umfasste zwei Städte, vier Freiheiten und neun Schultheißbezirke.

Mit dem Beschluss des Wiener Kongresses wurde die Provinz Westfalen 1816 preußisch.

Preußen trennte die Verbindungen zwischen Gericht und Verwaltung und führte die

Einteilung in Bezirke und Kreise ein. 

1817 Landrat Thüsing übernimmt die Verwaltung des Kreises Arnsberg. Eine neue Landgemeinde-

ordnung soll geschaffen, das Schultheißsystem abgeschafft werden. 

1837 Die Amtsverwaltung Hüsten wird errichtet.

1937 Festschrift zum 100-jährigen Bestehen.

1975 Gebietsreform:  Der Amtsbezirk Hüsten wird in Stadt Arnsberg und Stadt Sundern aufgeteilt.

Der Stadt Arnsberg wurden die Orte zugeführt: 

Bachum, Breitenbruch, BruchhausenHerdringenHolzenHüsten, Müschede,

NeheimNiedereimerOelinghausen, Oeventrop, Rumbeck, Uentrop, Voßwinkel, Wennigloh.

Zu der Stadt Sundern gehörten fortan:

Enkhausen, Estinghausen, HachenHövelLangscheidStemel.

Von 1826 bis 1837 unterstanden sämtliche Ortschaften des Amtsbezirks Hüsten der Bürgermeisterei Neheim.

Einige der Gemeinden, Hövel mit Melschede, Estinghausen, wahrscheinlich Enkhausen, Langscheid

und ein Teil der Gemeinde Holzen haben indessen nicht immer zu Neheim gehört, sondern waren

bis Anfang des 19. Jahrhunderts Balve zugeteilt. 1837 hatte der Amtsbezirk 6.044 Einwohner ( Seelenzahl ).

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Hüsten 1975
Huesten-1836

Heimatgeschichtliches vor 1837

Die Pflicht der Wegeerhaltung oblag jeder Bauernschaft für ihre Gemarkung. Unabhängig von den Kirchspielen und mehrere von ihnen zusammenfassend, bestanden seit alter Zeit die Gogerichte, landesherrliche Gerichtsbezirke, mit einem vom Landesherren bestellten Richter für die hörigen Leute des Landes. Sie wurden später auch politische Verwaltungsbezirke und als solche Ämter genannt. Der Amtmann oder Droste stand ihnen vor. Er war der Träger der politischen Amtsgewalt, hatte richterliche, polizeiliche und militärische Befugnisse und übte sie persönlich und durch seine Schultheißen in den einzelnen Kirchspielen aus. Das Kirchspiel Enkhausen gehörte in kölnischer Zeit zum Amt Balve, das Kirchspiel Hüsten nach Arnsberg. Zum Kirchspiel Enkhausen gehörte ursprünglich der ganze Raum der politischen Gemeinde Holzen, mit Ausnahme von Oelinghausen, Holzen und Mimberge; diese gehörten zum Kirchspiel Hüsten. Die alte Kirchspielgrenze deckte sich mit der noch älteren Gemarkungsgrenze, die noch heute die politische Gemeinde Holzen – als einzige im ganzen Kreis – in zwei Gemarkungen, Kirchlinde und Holzen teilt.

Nach dem Reichsdeputationshauptschluß von 1803 wurden die geistlichen Fürstentümer aufgehoben, aller kirchlicher Grundbesitz säkularisiert und dazu verwandt, die weltlichen Fürsten zu entschädigen, die auf dem linken Rheinufer Land an Frankreich verloren hatten. Unser Herzogtum Westfalen fiel an die Herzöge von Hessen-Darmstadt. Stolz auf diesen wertvollen Gewinn, tat der damals regierende Herzog sich selber und uns die Ehre an, sich zum Großherzog zu ernennen. Die Großherzoglich Hessische Regierung in Arnsberg teilte das Land in 18 Justizämter ein, die gleichzeitig Verwaltungs- und Gerichtsbezirke waren. Der Justizamtmann war Verwaltungsbeamter und Richter zugleich. Wir gehörten damals zum Justizamt Arnsberg, das zwei Städte, vier Freiheiten und neun Schultheißenbezirke (Gemeinden) umfasste. Auf Grund der Bestimmungen des Wiener Kongresses im Jahre 1815 wurden wir im Sommer des Jahres 1816 preußisch. Oberpräsident von Vincke übernahm die Verwaltung der Provinz Westfalen, die alte und neue preußische Besitzungen vereinigte. Preußen trennte die ungesunde Verbindung von Gericht und Verwaltung und führte die Einteilung in Bezirke und Kreise ein. Die Justizämter blieben als niedere Gerichte noch bestehen, um in den Jahren von 1830 bis 1840 den Landgerichten, später Amtsgerichten, Platz zu machen.

Landrat Thüsing übernahm am 15. April 1817 die Verwaltung des Kreises Arnsberg. Er verkehrte dienstlich zunächst unmittelbar mit den Schultheißen. Im Jahr 1819 wendet er sich beispielsweise noch an den Schultheißen des Bezirks Holzen vorm Luer in Deinstrop. Bei der ziemlich großen Zahl der Schultheißenbezirke und den schlechten Verkehrs- und Postverhältnissen bedeutete das eine starke Belastung der Kreisverwaltung. Das Bestreben der Regierung ging bald dahin, zwischen Kreis- und Schultheißenbezirken noch eine Verwaltungseinheit einzuschieben. Die Schaffung größerer Verwaltungsverbände wurde von der Staatsbehörde gefordert als Vorbereitung einer kommenden Landgemeindeordnung. Andere Kreise des ehemaligen Herzogtums Westfalen waren in der Reform teilweise schon vorangegangen. Zunächst wurden mehrere Schultheißenbezirke miteinander verbunden und von einem Schultheißen gleichsam in Personalunion verwaltet. So wird der Schultheißenbezirk Holzen vorm Luer 1821 von dem Schultheißen Marchand in Hüsten, 1824 nach dessen Versetzung, von dem Schultheißen Wiebelhaus in Hachen provisorisch mitverwaltet. Der Wechsel wurde damit begründet, daß der größte Teil des Schultheißenbezirks zum Kirchspiel Enkhausen gehöre und weit nähere Berührung mit Enkhausen und Hachen als mit Hüsten habe. Die Absicht der Regierung ging aber weiter. Sie wollte das Schultheißensystem ganz beseitigen, die „unfähigen Schultheißen entfernen und durch gebildete Bezirksbürgermeister ersetzen“.

 

Dazu schlug sie drei Wege vor:​

  • Auf das Verbot, neben dem Schultheißamte Schankwirtschaft zu betreiben, strenge zu halten und Zuwiderhandlungen sofort mit der Amtsentsetzung zu ahnden.

  • Die provisorisch angestellten Schultheißen zu entlassen.

  • Definitiv angestellten im äußersten Fall, wenn anders eine Entfernung nicht möglich, eine mäßige Pension zu bieten.

Das Vorgehen ließ an Schärfe nichts zu wünschen übrig. Man sieht auch daraus, daß die oft hauptamtlich und immer gegen Gehalt angestellten Schultheißen sehr verschiedener Art waren. Manche verkrachte Existenzen waren darunter, die durch ihren Lebenswandel Anstoß erregten und ihre Amtsstellung zu privaten Geschäften mißbrauchten. Aber auch verdiente Männer waren dabei, die schon seit der ersten hessischen Zeit lebenslänglich angestellt waren. Fremde „Beamte“ waren unter ihnen, die des öfteren im Disziplinarverfahren eine Versetzung in ganz andere Bezirke erhielten, und bodenständige Bauern im Nebenamt. Sie alle bedrohte die preußische Verwaltungsreform mit dem Verlust der Ämter. Sie beklagten sich oft in recht bitteren Eingaben über die harte und ihrer Meinung nach ungerechtfertigte Maßregel der Regierung und fanden in Landrat Thüsing einen warmherzigen Vertreter ihrer Rechte. Aber nur wenige bewährte Männer blieben über das Jahr 1826 hinaus an der Spitze größerer Gemeinden, wie Sundern, Hachen, Hellefeld, Hirschberg, Allagen, Belecke stehen, wie es scheint, gleichberechtigt mit den Bürgermeistern der neuen Verwaltungsverbände. Erst nach ihrem Tod oder freiwilligem Abgang gingen dann diese Gemeinwesen in den neuen Bürgermeistereien auf.

Originaltext aus der Festschrift

( Verlag Breer und Thiemann, Hamm – nicht mehr existent )

Es ist bekannt, daß unsere Heimat in den Jahrhunderten des Mittelalters zum Kurfürstentum Köln gehörte. Der Erzbischof von Köln war als Kurfürst zugleich weltlicher Landesherr. Von einem politischen Gemeinschaftsleben auf dem Lande kann in diesen Zeiten kaum die Rede sein. Das Gemeinschaftsleben spielte sich meist im Rahmen der Kirchspiele ab. Die Sorge für die Schule und für die Armen war ihre Aufgabe. Die Kirche begleitete den Menschen von der Wiege bis zum Grabe und hielt das Kommen und Gehen der Geschlechter in den Kirchenbüchern fest.

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Das Jahr 1826 brachte die Einführung der Bezirksbürgermeistereien. Im September dieses Jahres wurden u.a. die Schultheißenbezirke Neheim, Hüsten und Voßwinkel zu einer Bürgermeisterei vereinigt mit dem Sitz in Neheim. Erster Bürgermeister war Rocholl aus Balve. Im Jahre 1829 ging auch der Schultheißenbezirk Hachen mit dem angegliederten Bezirk Holzen vorm Luer in die Bürger-meisterei Neheim auf. Ausdrücklich wurde bei der Einrichtung der neuen Verwaltungsbezirke darauf geachtet, daß keine Kirchspiele zerrissen wurden. So kam es, daß das ganze Kirchspiel Enkhausen, obwohl ein großer Teil davon zweifellos schon damals infolge seiner natürlichen Lage in jeder

Von einer Selbstverwaltung der Schultheißenbezirke und Bürgermeistereien war in jener Zeit natürlich noch keine Rede. Die Bevölkerung hatte noch durch keine gesetzmäßige Körperschaft Einfluß auf die Wahl des Bürgermeisters und die Gestaltung der öffentlichen Dinge. Der Bürgermeister war Staatsbeamter, vollstreckte in seinem Bezirk nur den Willen der Staatsbehörde und war nur ihr verantwortlich. Das erging selbst den Jahrhunderte alten Städten und Freiheiten unserer Heimat nicht anders, die schon früh und lange ein stark ausgeprägtes politisches Gemeinschaftsleben gekannt hatten. Sie alle hatten bei Uebernahme der Verwaltung durch die Hessische Regierung durch einen Federstrich ihre alten Rechte und Freiheiten verloren und waren ebenfalls einem Schultheißen unterstellt worden, der zur Ausübung seines Amtes keinerlei Vertrauens und Auftrages der Bürgerschaft bedurfte. Damals wurde der Name „Stadt“ für viele wirkliche alte sauerländische Städte zu einem bedeutungslosen Titel bis auf den heutigen Tag.

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Beziehung mehr nach dem Hönnetal als nach dem Ruhrtal neigte, dennoch ganz der Bürgermeisterei Neheim zugeteilt wurde. Eine politische Eingliederung nach Balve war auch erst recht deshalb ausgeschlossen, weil die Pfarrei Balve nebst Affeln bis zum Jahre 1831 zum Kreis Iserlohn gehörte und das Kirchspiel dann durch eine Kreisgrenze zerrissen worden wäre.

Preussen
Huesten_1817

Die preußische Regierung war aber bestrebt, den Gedanken der Selbstverwaltung, ein Vermächtnis des Freiherrn vom Stein, wenigstens in etwa zu verwirklichen, um damit dem Verlangen des freiheitlichen Zeitgeistes in etwa Rechnung zu tragen und so beruhigend auf ihn einzuwirken. Freiherr vom Stein hatte zwar mit dem Gedanken der Selbstverwaltung etwas ganz anderes beabsichtigt; eine stärkere innere Anteilnahme des einzelnen an den Dingen der Gemeinschaft und dadurch eine Stärkung des Verantworungsbewußtseins und der Einsatzbereitschaft für die Gemeinschaft, ein Hochziel, um das jede Zeit immer wieder von neuem ringen muß, für das aber die Staatsverwaltung jener Jahrzehnte um 1815 herzlich wenig Verständnis besaß. Immerhin war es ein Fortschritt, wenn schon den 1826 eingeführten Bezirksbürgermeistern ein kleines Amtsparlament, bestehend aus Männern aller zugehörigen Gemeinden, beratend zur Seite stand. Sodann erhielten einige städtische Gemeinwesen auf Grund der neuen „revidierten Städteordnung“ einen Teil ihrer alten Freiheiten wieder. Sie wurde im Jahre 1836 auch in Neheim eingeführt. Danach wählte die Bürgerschaft wieder ihre Stadtverordneten, diese den Magistrat und den Bürgermeister.

Dieses Ausscheiden der Stadt Neheim aus dem bisherigen Verwaltungsverband hatte zur Folge, daß das verbleibende „Rumpfparlament“ die Bildung einer neuen ländlichen Bezirksbürgermeisterei, umfassend die drei alten Kirchspiele Hüsten, Enkhausen und Voßwinkel, mit dem Amtssitz des Bürgermeisters in Hüsten beschloß.

Das war die Geburtsstunde des Amtes Hüsten. So sind aus der endgültigen Auflösung des mittelalterlichen Gemeinschaftslebens langsam die neuen politischen Formen herausgewachsen, die nunmehr ein Jahrhundert bestehen und – jetzt ausgerichtet nach den Grundsätzen autorativer Staatsführung (1936) – wohl noch lange den Rahmen unseres Gemeinschaftslebens bilden werden.

Huesten-1936

Auszüge aus der Festschrift

Festschrift_Huesten_Marktplatz.jpg
Festschrift_Huesten_alte_tuer.jpg
100 Jahre Amt Hüsten 1837-1937_Seite_1.jpg
100 Jahre Amt Hüsten 1837-1937_Seite_2.jpg
Festschrift
Dr. Rudol Gunst
Wissenswertes

Wissenswertes

Die Herbreme.

Kartenausschnitt-Herbreme.jpg

Quelle: Wanderkarte Arnsberg-Möhnesee 2019

Wirtschaft und Tourismus Möhnesee und Verkehrsverein Arnsberg e.V.

Hüstens Vereine & Ortsverbände

Heimatkreis Hüsten e.V. 

Zur Website

Hüstener Kirmesgesellschaft

 

Zur Website

KKV Hüsten e.V. 

Zur Website

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