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Böhmer & Co. GmbH

Lesen Sie über die Entwicklung der Böhmer & Co. GmbH.

Eine Zusammenfassung der Geschichte.


Mit dem Ende des ersten Weltkrieges (1914 – 1918) standen viele junge Menschen vor der Frage, was zu tun sei. Heimgekehrt aus dem Krieg, wollten sie arbeiten.  


Dem Elektrotechniker Wilhelm Böhmer und dem Maschinenbautechniker Heinrich Rehbein, beide stammten aus Müschede, erging es nicht anders. Sie gründeten zusammen mit dem Schneidermeister Wilhelm Werthmann das Unternehmen Böhmer & Co. Am 01. Dezember 1924 wurde das Unternehmen in das Handelsregister eingetragen. Das Grundkapital betrug 9000 Goldmark, von dem jeder Teilhaber 3000 Goldmark zahlte.


Zu Beginn befasste sich das Unternehmen mit dem An- und Verkauf von Elektromotoren, elektrisch betriebenen Geräten und Apparaten sowie von Maschinen für metall- und holzverarbeitende Betriebe.


Schon früh begann man damit, Luftpumpen zu produzieren, die bis 1938 im Programm waren. Schon 1933 hatte man mit der Verarbeitung von Bakelit zur Herstellung von elektrotechnischen Erzeugnissen begonnen, welche in ganz Deutschland vertrieben wurden.  Bereits 1936 wurde im Leipziger Haus der Elektrotechnik ein Messestand erworben. 


Das Fertigungsprogramm wurde um die Herstellung von Abzweigdosen, Kabelschellen, Feuchtraumkabel und anderem Zubehör erweitert.  Ab 1935 wurden Leuchtenteile und Baldachine hergestellt.


Das Geschäft, welches sich zunächst im Haus Michel/König am Krakeloh befand, wurde zu klein.

Bereits im Jahr 1923, also schon vor der Gründung, hatte der Bauer Michel einen knapp einen Morgen großen Garten an der Rönkhauser Straße gekauft. Dieses Gelände war schon für den Bau eines Fabrikgebäudes vorgesehen, in dem dann schon bald die Produktion auf etwa 700 Quadratmetern Fabrikations- und Lagerräumen beginnen konnte.


Am 09. Mai 1941 richtete ein Großfeuer an diesem Gebäude einen erheblichen Schaden an.  In einem von der Fa. Cronenberg zur Verfügung gestellten Gebäude konnte der Versand untergebracht werden. Unter einem Notdach konnte die Presserei weiterarbeiten und das Büro bekam in einem Privathaus Platz, so dass eine Betriebsunterbrechung verhindert werden konnte.  Die Ursache war Brandstiftung durch einen jungen Mann aus Wennigloh.


Im Jahr 1944 verschärfte sich wegen fehlender Rohstoffe die gesamte Wirtschaftslage dramatisch und 1945 musste die Produktion fast ganz eingestellt werden. Nach einer Produktionsumstellung 1947 konnte langsam wieder begonnen werden. Bald nach der Währungsreform lief der Betrieb wieder auf vollen Touren. 


1952 wurde mit dem Erweiterungsbau entlang der Rönkhauser Straße begonnen. In diesem Jahr verstarb der Geschäftsführer Heinrich Rehbein infolge eines Verkehrsunfalls auf einer Geschäftsreise. Sein Anteil an der Firma ging an seine Söhne über. Ab 1957 übernahm Heinz-Josef Rehbein die Geschäftsführung. Er hatte schon als kaufmännischer Angestellter in der Firma gearbeitet.


Wilhelm Böhmer und Wilhelm Werthmann schieden 1959 als Teilhaber aus. Ihre Geschäftsanteile wurden von Heinz-Josef und Wolfgang Rehbein sowie Norbert Iber aus Plettenberg übernommen.


Von diesem Zeitpunkt an begann ein neuer Abschnitt in der Firmengeschichte, denn von nun an stellte das Unternehmen komplette Leuchten her. Zu der bereits vorhandenen Kunstharzpresserei kam eine Anlage für Spritzgussteile aus Thermoplasten und eine Tiefzieherei für Lampenschirme.


Wegen der günstigen Entwicklung des Geschäftes wurde das vorhandene Firmengebäude aufgestockt, und im Jahr 1962 entstand an der Grabenstraße (heute Lütkewiesen) auf einem 7000m² großen Grundstück ein Betriebsgebäude mit rd. 1700 m² Fläche.


Bis in die 1990er Jahre war die Firma Böhmer & Co. ein kunststoffverarbeitender Betrieb mit modernster technischer Ausstattung. Hergestellt wurden hochwertige Wohnraum- und Spezialleuchten aus Acrylglas und anderen Kunststoffen.  Herstellung und Vertrieb fanden in den beiden Gebäuden an der Rönkhauser- und Grabenstraße (Lütkewiesen) statt.


Etwa im Jahr 2005 erfolgte der Umzug komplett nach Lütkewiesen. Heute (2022) ist die Produktion weitestgehend eingestellt. Es werden überwiegend Sonderleuchten in Einzelanfertigung nach Wünschen der Kunden und Architekten hergestellt.  Der Hauptgeschäftszweig ist der Vertrieb von zugekauften Leuchten.


Das 2005 geräumte Gebäude an der Rönkhauser Straße wurde zunächst vermietet. Da Vermietung aber nicht Kernkompetenz der Fa. Böhmer ist, wurde das Gebäude im Jahr 2017 verkauft. Heute befinden sich neben einer Schreinerei und einer Glaserei auch noch ein Leuchtenoutlet darin. Weitere kleinere Räume werden als Lager für verschiedene Pächter genutzt.


Seit dem Jahr 2000 ist Wolfgang Rehbein der Geschäftsführer. Er bezahlte im Jahr 2014 die Miteigentümer aus und ist heute alleiniger Gesellschafter der Firma Böhmer & Co. GmbH.


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