
Burgen & Schlösser im
Ruhr- und Röhrtal

Entdecken Sie die historischen Burgen im Ruhr- und Röhrtal und wichtige Burgen in Richtung Soest und Sundern.
Durch Anklicken der Namen gelangen Sie zu den Geschichten der verschiedenen Burgen.
Die Schlösser befinden sich im Aufbau.
zu den Burgen:
Kettelburg
1371 ab diesem Zeitpunkt lassen sich die Besitzer der Kettelburg nachweisen.
Diedrich (Theodorich, Theodor) v. Ketteler der Ältere wird urkundlich erwähnt 1371, 1376, 1377, 1385. Er hatte zunächst seinen Wohnsitz zu Niedereimer, woselbst er von dem Erzbischof von Köln mit dem Haupthof (Sinns Hof) belehnt war, verzog aber bald nach Herdringen, wo er den Bruchhauser Hof (früher zu Bruchhausen gehörig) und den Hof Schemmen bei der Hüstener Mühle besaß, erwarb vom Kloster Wedinghausen den Haupthof zu Herdringen und erbaute auf dem Grunde dieses Hofes mit seinem Sohne vor 1376 die Kettelburg.

Eine Linie der Familie von Ketteler ging aus den Besitzern von Haus Hüsten hervor.
Die Burg gilt als Stammsitz der Kettelers. Da Cord Ketteler ohne Stammerben 1501 verstarb, erbte seine Tochter Elisabeth Ketteler die Johann von Hanxleden heiratete. Die Hanxleden verzogen nach Körtlinghausen ( zwischen Warstein-Suttrop und Kallenhardt ) und die Burg verfiel ab dem 16. Jahrhundert.
Die Burg lag in dem Mündungswinkel eines Siepen in die Röhr, südwestlich von Hüsten und nordöstlich von Herdringen und hatte annähernd einen ovalen Grundriss.
Zu sehen ist heute im Wesentlichen noch der Burghügel, der im Volksmund „Hexentanzplatz“ genannt wird. Die Reste der Staumauer der zur Burg gehörenden Fischteiche sind heute noch zu sehen. Die Teiche wurden in den Siepen entleert, der bis zur Röhr führt.
Quelle: L. Dobbryck Heimatkalender des Amtsbezirks Hüsten 1923
Wikipedia: Kettelburg
Wollbrigg
Ein genaues Datum ist im Dunkel der Geschichte nicht mehr zu benennen, wahrscheinlich kann man den Ursprung noch der sächsischen Zeit zurechnen. In dem Märchen über die Burg Klusenstein von Anton Steinbach wird über eine Burg aus Müschede berichtet. Der Heimatkalender des Amtes Hüsten von 1926 erzählt davon.
Etwa 500 m südwestlich des Hauses Wicheln lag am südwestlichen Ende einer flachen Geländehöhe eine ca. 0,5 ha große Befestigung, die Wolbrigg. Die rundliche Wallburg mit einem Durchmesser von etwa 80 m war von einem zwei bis drei Meier hohen Erdwall umgeben, ein Außengraben war nur im Südwesten vorhanden. Die Reste der Burg sind nach 1970 im nahegelegenen Steinbruch verschwunden.
Einzelheiten sind über die Burg leider nicht bekannt, da hier keine Ausgrabungen stattgefunden haben. Da im gesamten Wallbereich viele Steine lagen, wird man mit einer verfallenen Mauer im Wall rechnen dürfen. Besonders eindrucksvoll waren die beiden Tore. Sie lagen im Süden und Osten, und bei beiden zogen die Wallenden extrem nach burginnen ein (sog. Zangen- oder Kammertore); das Osttor war 14 m breit und 23 m lang und das kleinere Südtor, in dem man eher einen einfachen Durchschlupf sehen konnte, 7 m lang und 2,5 m breit. Im Innenraum der Wollbrigg befanden sich zahlreiche Verebnungen und kleinere Vertiefungen, die Reste ehemaliger Siedlungsstellen (Wohnpodien, Kellergruben) darstellten. Außerhalb der Anlage im nördlichen Wiesengelände verlief eine etwa 200 m lange Terrasse, über deren Verhältnis zur Burg aber Unklarheit besteht.
Die Wollbrigg bei Haus Wicheln gehört zu den wenigen Wallburgen des Sauerlandes, die auch historisch fassbar sind und deren Funktion, wenigstens in groben Zügen, umschrieben werden kann. A. Hömberg sah in ihr den Mittelpunkt einer spätkarolingischen Grundherrschaft, die den Lürwald umfasste und als deren späterer Mittelpunkt die jüngere Burg Hachen erscheint. Wicheln ist nach seiner Meinung als Vorläufer dieser mittelalterlichen Steinburg anzusehen.

Müscheder Blätter: Wollbrigg
Heimatbund Neheim-Hüsten e.V., Heft Nr. 44 „Haus Wicheln“
Heimatbund Arnsberg e.V., Städtekundlichen Schriften, Vor- und Frühgeschichtliche Wallburgen im Arnsberger Raum 1975
Rüdenburg
Liegt südöstlich von Arnsberg am linken Ufer der Ruhr, ungefähr 90 Meter über der Talsohle auf dem südlichen Abhange eines von Südosten nach Norden sich erstreckenden, von dem Walpke-Bach umflossenen Bergrücken. Sperrt das Ruhrtal und den Zugang zum mittleren Lennetal und schließt nach Süden die Umwallung des Tempels.
Auf dem Tempel (Erdhaufen in Form eines abgestumpten Kegels)
Liegt nördlich von der Rüdenburg über dem Tal der Walpke (Seufzertal), 45 Meter höher als die Rüdenburg, auf einer kegelförmigen Bergspitze östlich vom Gehöft Kapune.
Die Burg wurde mit einiger Sicherheit zwischen 1050 und 1062 durch Graf Bernhard II. von Werl errichtet..
Die Bergfeste auf dem Römberg (303 m) diente der Sicherung der kurz zuvor von den Werler Grafen im Raum des späteren Arnsberg erworbenen Territorien und der Kontrolle des vom Rhein über Lüdenscheid/Balve nach Arnsberg und weiter zum östlichen Hellweg führenden Fernweges. Auch unter der Herrschaft von Friedrich dem Streitbaren (1092–1124) gehörte die Burg noch zum Besitz der Grafen von Werl-Arnsberg.
Friedrich verlor die Burg jedoch durch einen Hinterhalt an einige seiner Feinde. Nicht vollständig belegt ist die These, dass die Burg seither zwischen den Grafen von Arnsberg und einem Kölner Lehnsmann aus dem Geschlecht der Rüdenberger geteilt wurde. Sicher ist allerdings, dass 1132 ein Herimannus de Rüdenberg im Besitz der Burg war und wie seine Nachfolger gleichzeitig sowohl dem Kölner Erzstuhl als auch den Grafen von Arnsberg diente. Die guten Beziehungen zu den Arnsberger Grafen fanden ihren Ausdruck in der Heirat von Graf Gottfried II. mit Agnes von Rüdenberg, einer Tochter von Hermann II. von Rüdenberg († 1246).
Als letzter Rüdenberger ist in einer Urkunde des Kölner Erzbischofs von 1390 ein Hermann von Rüdenberg belegt. Bereits zuvor (etwa 1365) war die Alte Burg selber mit den zugehörigen Ländereien und Rechten an das Kloster Wedinghausen verkauft worden. Im 17. Jahrhundert wurden die Reste der Burg als Steinbruch unter anderem zum Bau des Rittergutes Obereimer
genutzt. Dabei wurden zahlreiche Sprengungen durchgeführt.

Quelle: Stein- und Erddenkmäler des Süderlandes unbestimmten Alters 1889 ( Stadtarchiv Arnsberg)
Wikipedia: Rüdenburg
Bild: aus Old Arensbergh, diu feine…..
Hünenburg
Liegt ungefähr 5 km südöstlich von Arnsberg am linken Ufer der Ruhr, zwischen Rumbeck und Oeventrop auf einem nordwärts zur Ruhr auslaufenden Bergrücken, ungefähr 100 Mtr. über dem Flußspiegel, dem westlichen Ausgang des „Plackweges“ im Arnsberger Wald gegenüber. Sperrt das Ruhrtal und den Zugang zu dem Lennetal in der Linie Hellefeld-Grevenstein-Elspe.
Der obere Wall umschließt, von Nord-Osten über Westen und Süd-Osten ziehend, eine elliptische Fläche von ungefähr 100 Schritt Länge und 37 Schritt Breite.
Der Volksmund erzählt, auf der Burg habe vor Zeiten ein Riese gehaust, von solcher Größe, dass er den einen Fuß auf die Hünenburg, den anderen auf den jenseits gegenüberliegenden Hasenacker setzen konnte. Auch soll von der Hünenburg nach der anderen Talseite an einem ledernen Riemen eine Brücke durch die Luft geführt haben. Der Arbeitskreis Ortsgeschichte Oeventrop www.ako-oeventrop.de hat hierzu eine Broschüre herausgebracht „Frag doch mal den Riesen Hün“.

Der Riese Hün, Zeichnung von Ida Stutzinger
Oldenburg
1295 wird die Burg Fürstenberg urkundlich zum erstenmal erwähnt. Als Burgmann wird
Hermann von Fürstenberg genannt.
Nordwestlich von Neheim-Hüsten befindet sich westlich der nach Lüttringen führenden Straße und des hier liegenden Forsthauses Fürstenberg, auf dem Berg gleichen Namens, die Oldenburg, in der im letzten Jahrhundert ausgedehnte Grabungen durchgeführt worden sind.
Die Wallburg besteht aus drei verschiedenen Befestigungsteilen. Im Osten riegelt ein ca. 150 m langer Außenwall mit Graben den von der Haar her möglichen Zugang ab; er setzt im Norden im Steilhang des Oldenburgbaches ein und endet im Süden in dem der Ruhr. In dem durch den Außenwall gegebenen Innenraum befindet sich als zweite Anlage ein langovales "Mittelwerk" von ca. 2,8 ha Größe, das wiederum aus Wall und Außengraben besteht, das aber im Gegensatz zum äußeren Abschnittswall auch im Norden, Westen und Süden eine Befestigung aufweist. Im Innern dieses Ringes liegt schließlich die dritte Befestigung. Es handelt sich um ein kleines Wallstück mit Außengraben, in dem Reste eines viereckigen Turmes nachgewiesen werden konnten. Trotz des symmetrisch anmutenden Aufbaues handelt es sich bei den Befestigungen der Oldcnburg nicht um die Anlagen einer Periode, sondern sie sind, wie Grabungen gezeigt haben, zu verschiedenen Zeiten entstanden.
Der Rektor Bernhard Bahnschulte hat mit Genehmigung der Besitzerin Gräfin von Fürstenberg in den 1920-1930er Jahren umfangreiche Ausgrabungen durchgeführt.


Städtekundliche Schriftenreihe der Stadt Arnsberg (Stadtarchiv Arnsberg)
Heimatbund: Heft Nr. 26 „Der Fürstenberg“
Heft Nr. 70 2019 Biographie Bernhard Bahnschulte
Wikipedia: Kapelle auf dem Fürstenberg
Burg Hachen
1000 um die Jahrtausendwende wird die Burg nach Schätzungen gebaut. Die Reste der Burg sind heute noch zu sehen. Der erste Besitzer der Burg war Graf Ezzo aus dem Geschlecht der Ezzonen. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte erlebt die Burg wechselnde Besitzer:

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1060 Otto von Northeim
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1080 Erzbischof von Köln Lehen an Graf von Dassel
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1232 Grafen von Arnsberg
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1368 Erzstift Köln
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1371 Witwensitz der letzten Arnsberger Gräfin Anna, die später nach Wildshausen zog
Spätere Besitzer waren die Herren von Wrede, Ketteler, von Thülen, von Ledebur und von Fürstenberg.
Seit 1839 gehört die Burg der Gemeinde Hachen.
Wikipedia: Burg Hachen