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Wasserversorgung im Ruhr- & Röhrtal

Karte von der Gemeinde Arnsberg mit der Ruhr und den Ortsteilen von Vosswinkel bis Oeventrop

Ein Tropfen Geschichte

Entdecken Sie wie der (Trink-)Wasserzugang in Arnsberg über die Jahre entstanden ist und sich entwickelt hat.

Von Arnsberg bis Vosswinkel

Arnsberg

Bis zur flächendeckenden Versorgung durch sauberes Wasser suchten die Krankheiten Ruhr, Cholera und Typhus (die nicht selten tödlich endeten) die Menschen regelmäßig heim. 1873 veröffentlichte die königliche Regierung in Arnsberg im Amtsblatt Nr. 36 die „Polizei-Verordnung“. Hierin wurde u.a. bestimmt, dass Sammelanlagen und Brunnen mindestens 4 Meter von Pissoir- und Jauchegruben entfernt sein müssen.

 

Am 18. Dezember 1884 beschließt die Stadtverordneten-Versammlung von Arnsberg die Anlage einer Wasserleitung, wobei der Regierungs-Oberpräsident um die Genehmigung der Kosten von 82.000 RM (aus dem Sparkassen-Reservefond) gebeten wird. Weitere, erforderliche Mittel, die durch ein Hebewerk aus dem Ruhrtal notwendig wurden, mussten aufgebracht werden.

 

Die Qualität des Wassers wurde durch ein Gutachten der Prof. Dr. J. König, Münster geprüft und bewertet: „Das Wasser ist in chemischer Hinsicht sehr rein und in sanitärer Hinsicht sehr gut zu nennen, indes besitzt es einen hohen Härtegrad und dürfte deshalb für industrielle Zwecke nicht, oder nur wenig geeignet sein. …. Man hält dasselbe übrigens auch für industrielle Zwecke durchaus brauchbar… und nimmt zum Beweis hierfür die Tatsache Bezug, daß der Wirt N. Menge es zum Bierbrauen mit gutem Erfolg bisher verwendet hat. … Das Wasser soll 57 m hoch in einen auf dem Schloßberg anzulegenden Hochbehälter gehoben und vor dort in das Stadtrohrnetz verteilt werden."

 

Bereits vor der Eröffnung des Wasserwerks am 1. November 1885, haben sich 320 Hausbesitzer für einen Anschluss an das Netz angemeldet.

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Plan der Stadt Arnsberg, März 1911

Bachum

Erste Brunnen gab es in Bachum bereits in der karolingischen Zeit. Bei Ausgrabungen 1952 wurde ein Brunnen aus dem 8./9. Jahrhundert freigelegt.

Im Jahr 1926 zeigen sich die ersten Ansätze zu einer geordneten Wasserversorgung. Wiesenbaumeister Heinemann aus Siegen erstellt ein „technisches Gutachten über die Anlage einer Wasserleitung für die Gemeinde Bachum. Dabei ist es auch geblieben. Erstmals nach dem 2. Weltkrieg befasste man sich ernsthaft mit dem Problem und der Gemeinderat fasste am 26.07.1951 den Entschluss, sich dem Wasserleitungsnetz Echthausen/Voßwinkel von Gelsenwasser anzuschließen. Ein Teil der Kosten durch sollte Holzeinschlag gedeckt werden.

 

1995 wurde diskutiert und gefordert, die Stadtbezirke Bachum und Voßwinkel In das Versorgungsnetz der Stadtwerke zu integrieren, um den Bürgern die günstigeren Wassergebühren der Stadtwerke Arnsberg anbieten zu können. Am 01.07.1997 übernahmen die Stadtwerke das 26 km lange Leitungsnetz für einen Kaufpreis von 3,83 Mio. DM.

Breitenbruch

Breitenbruch war durch die geringe Einwohnerzahl und das geringe Finanzaufkommen bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts nicht an eine zentrale Wasserversorgung angeschlossen. Die Versorgung erfolgte aus privaten Brunnen, deren Wasser jedoch in chemischer und bakterieller Hinsicht nicht einwandfrei war. Es bestand Abkochgebot. 1968 wurde eine 3,24 km lange Leitung durch den Wald gebaut und der Ort mit Wasser versorgt. Diese Leitung musste aufgrund der hohen Reparaturanfälligkeit 2006 komplett erneuert und entlang der Bundesstraße 229 und Forstwegen gebaut werden.

Bruchhausen

Der Ort Bruchhausen wuchs im 19. Jahrhundert von 135 Personen im Jahr 1817 auf 900 im Jahr 1900 an. Grund war die industrielle Entwicklung durch die „chemische Fabrik“ und das Walzwerk der Hüstener Gewerkschaft. Der Königliche Kreisarzt stellt im Gutachten von 1910 fest: „Fast sämtliche Brunnen der Gemeinde sind schlecht und unbrauchbar, da der Untergrund durch die Abgänge der mitten im Ort gelegenen großen chemischen Fabrik ganz verseucht ist, so dass das Wasser durchgehend einen unangenehmen Geruch und Geschmack angenommen hat, weshalb die Anlage der Wasserleitung ein sehr dringendes Bedürfnis geworden ist."

Aufgrund dieser Probleme fasste der Gemeinderat bereits am 2. Dezember 1908 den Beschluss zu einer geordneten Wasserversorgung.

Herdringen

Am 10. September 1884 berichtet der Amtmann des Amtes Hüsten dem Landrat in Arnsberg, dass er den Kreisbaumeister Landgrebe ersucht hat, die Veranschlagung der Wasserleitung zu Herdringen anzufertigen. 1888 wird im Baumbachtal mit einem 80 Mtr. langen Stollen die Quelle „Lohsiepen“ erschlossen. Später kommt der Hochbehälter auf der Sternhelle hinzu. 1985 wird Herdringen von Lohsiepen, aus der Mintequelle ( Holzen ) und Möhnebogen versorgt. Heute erhält Herdringen das Wasser ausschließlich aus der Wassergewinnungsanlage Möhnebogen.

Holzen & Oelinghausen

1928 plant man eine Wasserleitung für die Schule. An dieser Leitung konnten sich einige Interessenten vertraglich beteiligen. 1953 wird in einem Gutachten festgestellt, dass die Wasserversorgung der einzelnen Ortschaften und Gehöfte durch Hausbrunnen, kleinen Interessentenleitungen und aus Bachläufen, die in trockenen Zeiten wenig oder überhaupt kein Wasser liefern, nicht gesichert war. Die Wasservorkommen waren hygienisch völlig unzulänglich, da sie große Mengen an Kolibakterien sowie übermäßiges Eisen und Mangan enthalten. 1952 und 1953 wurden grundlegende Gemeinderatsbeschlüsse gefasst, die im Laufe der Jahre auch für Holzen eine gesicherte Wasserversorgung ermöglichten

Puppenhaus Mintequelle

Wasserleitungsnetz Holzen, 1953

Hüsten

1817 wohnten in Hüsten 607 Einwohner in 81 Häusern. Am 10. März 1891 beschloss der Gemeinderat die Erstellung einer Wasserleitung für Hüsten in dem zu der Zeit mehr als 3.000 Menschen wohnten. „ …und zwar westlich bis zum Bahnhof Neheim-Hüsten, südlich bis zur Mühle des Grafen von Fürstenberg, östlich bis Krankenhaus und nördlich bis zum Obergraben der Hüstener Gewerkschaft.“ Die erste Wassergewinnungsanlage von 1890 unterhalb des Gutes Habbel umfasste zwei Wiesenstollen und drei Bergstollen mit einem Hochbehälter von 300 m³ Fassungsvermögen. Die Anlage wurde 1911 erweitert auf 800 m³, reichte aber nicht aus, sodass 1918/19 eine Anlage „In den Erlen“ gebaut werden musste. Das Wasser wurde über eine Druckleitung in den Hochbehälter Breloh gedrückt, bzw. in das Netz. Diese Anlage wurde wegen einer von einem Industrieunternehmen verursachten Verseuchung 1970 außer Betrieb genommen. Die Habbeler Anlage musste 2007 vom Netz genommen werden. Seitdem wird Hüsten mit Möhnebogenwasser versorgt.

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Plan der Gemeinde Hüsten, September 1918

Quelle: 100 Jahre Wasserwerk Arnsberg, Städtisches Wasserwerk Niedereimerfeld

Müschede

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Vor 1902 gab es in Müschede einige private Wasserleitungen. Unter anderem der Hammer am Süllberg, jenseits der Röhr, der das Werk Cronenberg und einige Häuser versorgte. Am 30. Oktober 1901 hatte die Gemeindeversammlung beschlossen: „Das zum Stollen und Quellfassung zur Anlage der Wasserleitung im Müssenberge erforderliche Terrain von dem Landwirt Johann Voss hierselbst abzukaufen.“Diese Anlagen sind noch in Ordnung und können auch in absehbarer Zeit weiter betrieben werden.“ Heißt es dazu in einem Bericht von 1963.

Allerdings reichte die Quelle aufgrund der gewachsenen Bevölkerung nicht mehr aus. 1971 wurde dann an der Steinbergstrasse ein neuer Hochbehälter mit 500 m³ in Betrieb genommen. (siehe auch „Müschede. Eine Chronik“.)

Quellfassung Steinbergstraße Müschede

Neheim

Neheim hatte im Jahr 1817 eine Bevölkerungszahl von 1.315 Personen die bis zum Jahr 1885 auf 4.904 anwuchs. Die Versorgung mit Wasser aus Brunnen und den Flüssen Ruhr und Möhne konnte nicht mehr sichergestellt werden. Im Juli 1889 wurde eine Wassergewinnungsanlage im Aupketal in Betrieb genommen, die allerdings aus hygienischen Gründen 1904 wieder geschlossen wurde. Ersatz brachte die Pumpstation am Städtischen Schlachthof. Da diese Anlage nicht ausreichte, wurde am Neheimer Kopf 1910 ein Hochbehälter fertiggestellt und die Sammelbrunnenanlage an der Möhnepumpstation erweitert. Durch die Möhneseekatastrophe am 17. Mai 1943 wurden alle Anlagen im Möhnetal und ein großer Teil der Rohrleitungen vernichtet. Notlösung war dann eine Verbindung mit der Wasserversorgung von Hüsten und dem Netz zwischen Lüttringen und Höingen. Trotz der Kriegszeit wurde in kurzer Zeit eine neue Wassergewinnungsanlage im Binnerfeld gebaut, die 1944 in Betrieb ging. Im Möhnetal bei Gut Moosfeld wurde 1953/54 eine neue Anlage gebaut und die Anlage im Binnerfeld stillgelegt. 1959 brachte die Grundwasserspiegelabsenkung im Möhnetal neue Herausforderungen. Die Wasserwerk Möhnetal wurde auf eine maximale Leistung von 10.000 m³ pro Tag ausgebaut, das im Oktober 1974 offiziell in Betrieb ging. Neheim-Hüsten ( ab 1941 Doppelstadt ) umfasste 1974 ca. 37.000 Einwohner und die Wasserwerke hatten in diesem Jahr 2.215.400 m³ zur Trinkwasser- und Industriewasserversorgung geliefert.

Hochbehälter Neheimer Kopf

Neheim Wassergewinnung und Pumpstationen

Niedereimer

Im Oktober 1912 dokumentiert die Gemeindeversammlung „Mit Rücksicht auf den augenblicklichen großen Wassermangel, der weit größer wie im trockenen Jahr 1911 ist, beschließt die Versammlung, dass der Bau der Wasserleitung unverzüglich in Angriff genommen wird“. Ein Angebot des Wasserwerkes Arnsberg schlägt man wegen „unannehmbarer Bedingungen“ aus.  Ein Stollen im Stembergsiepen wird als Wassergewinnungsanlage ausgebaut. 1929 baut man zur Behebung des Wassermangels im Wannebachtal einen Brunnen mit Pumpenhaus, der 1935 durch den Neubau eines zweiten Brunnens erweitert wird. Trotz guter Aufbereitung gelingt es nicht, das Wasser eisen- und manganfrei zu bekommen, deshalb sucht und findet man im Ruhrtal  eine neue Gewinnungsanlage die 1946 errichtet wird. 1973 stellt man die Eigenförderung ein, und bezieht das Wasser bis heute ausschließlich vom Wasserbeschaffungsverband Arnsberg

Oeventrop

Die 1905 unter dem Namen Oeventrop zusammengeschlossenen Ruhrdörfer Oeventrop, Dinschede und Glösingen haben zu dieser Zeit knapp 2.000 Einwohner. Bereits 1901 werden erste Messungen durchgeführt um den Wasserbedarf zu ermitteln, die nach dem Plan von 1909 im Jahr 1911 zum Bau von zwei Hochbehältern mit einem Fassungsvermögen von 150 m³ pro Behälter führt. Das Wasser wurde dem Quellgebiet des Giesmeckebaches entnommen. Eine 1947/48 unterhalb der Schützenhalle gebaute Wassergewinnungsanlage mußte 1971 außer Betrieb  genommen werden. Oeventrop wird seitdem vom Wasserbeschaffungsamt Arnsberg versorgt.

Der Ortsteil Lattenberg erhielt 1966 eine eigene Wassergewinnungsanlage, die bis heute in Betrieb ist.

Rumbeck

In den Jahren 1915 bis 1918 baute Rumbeck eine zentrale Wasserleitung im Mühlbachtal mit Hilfe von Kriegsgefangenen und dem vom Kriegsdienst befreiten Wehrmannes Wilhelm Debus. Der Bau eines Hochbehälters verzögerte sich aufgrund der in der Inflationszeit schwierigen finanziellen Lage bis Dezember 1925. 1951 wurde zusätzlich im Frenkhauser Siepen ein Sammel-behälter gebaut. Beide Anlagen wurden im August 1971 außer Betrieb genommen und seit dieser Zeit bezieht Rumbeck das Trinkwasser aus der Wassergewinnungsanlage Langel in Freienohl.

Uentrop

Uentrop erhielt 1925 bei einer Einwohnerzahl von 237 Personen eine eigene Wasserversorgung mit Sickeranlage, Sammelbrunnen und Hochbehälter ( 55 m³ ) und einem Rohrnetz von rund 1.500 Metern. Aufgrund mangelnder Wasserqualität ( es bestand Abkochgebot ) wurde Uentrop ab Juli 1970 vom Arnsberger Wasserwerk beliefert. 1967 waren sie dem Wasserbeschaffungsamt Arnsberg beigetreten, von dem sie ab 1971 beliefert wurden.

Vosswinkel

1938, als die Gemeinde bereits über 1.300 Einwohner hatte, wurden Verhandlungen mit den Wasserzweckverbänden der Kreise Lippstadt, Soest und Arnsberg, mit Gelsenwasser, den Wasserwerken der Städte Hamm und Soest geführt. Ergebnis: Anschluss nicht möglich und in jedem Fall nicht durchführbar. Ein Bohrversuch 1939 im Ruhrtal unterhalb des Bahnhofs Voßwinkel brachte jedoch einen Erfolg und genügend einwandfreies Wasser. Die Ausführung der Arbeiten für die geplante Wasserleitung Voßwinkel, Höllinghofen und Stockey wurde durch die Kriegsereignisse verhindert. Die finanziellen und materialbedingten Mängel in der Nachkriegszeit verhindern einen Aufbau bis zum 22. Mai 1951, an dem die Gemeinde Voßwinkel mit Gelsenwasser einen Wasserleitungsvertrag schließt. Als Tag der Inbetriebnahme der Wasserleitung wurde der 29. Februar 1952 festgelegt.

1995 wurde diskutiert und gefordert, die Stadtbezirke Bachum und Voßwinkel In das Versorgungsnetz der Stadtwerke zu integrieren, um den Bürgern die günstigeren Wassergebühren der Stadtwerke Arnsberg anbieten zu können. Am 1.7.1997 übernahmen die Stadtwerke das 26 km lange Leitungsnetz für einen Kaufpreis von 3,83 Mio. DM.

Wennigloh

1925 hat der Ort 380 Einwohner, 145 Stück Großvieh und 90 Stück Kleinvieh.

Bis 1926 versorgten sich die Wennigloher mit Trink-und Gebrauch sowie Löschwasser über Brunnen, auch genannt Pütt. Für die die keinen Brunnen hatten gab es öffentliche Entnahmestellen.

Die Quelle mit dem größten Wasserzufluß, war „ Am Born„ gespeist auch von Grundwasserströmen

der Ennert und der Osterfeldköpfe. Im Jahre 1924/25 beschloß der damalige Bürgermeister Franz Wienecke und der Gemeinderat, Wennigloh mit Trinkwasserleitungen zu versorgen.

Der Amtmann des Amtes Hüsten, Dr. Gunst, berichtet an den Landrat in Arnsberg am 26. Januar 1926: „Hier, wo weder für Menschen noch für Tiere eine nach städtischen Begriffen gerecht werdende Fäkalienabfuhr besteht, wo der Bauer und der Handwerker vor seinem Hause die Miste liegen hat, deren Inhalt nicht selten in den Bereich der Dorfbrunnen durchsickert, bedeutet die Anlage einer Wasserleitung nichts weiter als eine sanitäre Vorkehrung primitivster Art“.

Am 2. März 1926 beginnen zuerst 40 Arbeiter, ab 1. April 60 Arbeiter in dörflicher Eigenleistung mit Hacke und Schüppe den Bau der Wassergewinnungsanlage und Leitungsbau zusammen mit einer Siegener Fachfirma in Angriff zu nehmen. Am Born war die zentrale Wassersammelstelle, hier wurde eine Pumpstation errichtet von der das Wasser auf „die Haar“ zum Wasserhochbehälter gepumpt wurde. Von der Höhe der Haar verteilte sich das Wasser durch den natürlichen Druck in die gelegten Wasserleitungen und die Versorgung der Haushalte mit Trinkwasser war gesichert. Der Preis für 1Kubikmeter betrug 10 Pfennig.

1952 hatte Wennigloh bereits 530 Einwohner, die durch die Anlage (60 m³) versorgt wurden. 1977 musste die Anlage auf Anordnung des Hygieneinstituts und des Staatlichen Amtes für Wasser und Abfallwirtschaft wegen Überschreitung des Selen-Grenzwertes stillgelegt werden. Seitdem wird Wennigloh mit „Müscheder Wasser“ aus den Gewinnungsanlagen Vorkenbruch und Müssenberg versorgt. Der alte Brunnen wurde von der Wennigloher Feuerwehr übernommen. 

Für die Entsorgung von Brauchwasser wurde in den 60er Jahren die der zentralen Wasserversorgung entsprechende Abwasserkanalisation gebaut. In den Jahren zuvor wurde das Gebrauchswasser über Gräben und Verrieselungsrohre entsorgt. Das Wasser was über Gräben entsorgt wurde floss bis ins Röhrtal zum Röhrtalsammler und von dort zur Kläranlage nach Hüsten.

Bericht OHP H.-J. Böhmer und Quellenangabe s.u.

Wissenswertes

Ein Tropfen Geschichte:
Die Anfänge der Wasserversorgung in Arnsberg

Die Versorgung mit Wasser war und ist für alle Lebewesen überlebenswichtig. Menschen haben seit Urzeiten dort gesiedelt, wo die ganzjährige Versorgung mit Wasser sichergestellt war. Als erste Wasserversorgung wurden Quellen, Bäche und Flüsse genutzt. Brunnen und Zisterne wurden schon in der Frühzeit von Menschen errichtet, um Trinkwasser zu gewinnen, zu speichern und ganzjährig zu sichern. Das erste römische Aquädukt, das Wasser von der Quelle bis zu dem von den Menschen gewünschten Entnahmeort lieferte war die Aqua Appia, gebaut im Jahr 312 v.C.  Eine Wasserleitung und damit eine flächendeckende Versorgung mit sauberem Wasser wie wir es heute kennen wurde in unserem Ruhrtal erst zum Ende des 19.  und Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet. Zu diesem Zweck wurden Wassergewinnungsanlagen und Hochbehälter

erstellt. Die ersten Wassergewinnungsanlagen waren 1902 Müssenberg in Herdringen und 1911 in Habbel/Herdringen. Diese sind aber heute außer Betrieb. Hochbehälter entstanden 1900 Sternhelle Nord in Herdringen, 1909 am Neheimer Kopf 1, 1911 in Habbel/Herdringen, 1912 Rüggensiepen/Bruchhausen und 1913 Haarhöhe unten/Arnsberg.

 

Hintergrund dieser Bemühungen war das hohe Risiko zu vermindern, das Menschen durch verunreinigtes Wasser erkranken oder sterben. Zusätzlich zu der immer schon bestehenden Gefahr durch bakterielle Verschmutzung kam im 19. Jahrhundert dazu, dass die wachsende Industrie betriebliche Abwässer teilweise ungeklärt in Bäche und Flüsse leitete. Eine flächendeckende Versorgung mit frischem, sauberem Trinkwasser war für die Menschen überlebenswichtig. Hierzu kam noch die Frage, wohin mit dem Abwasser, das durch die Benutzung entstand. Eine erste Kläranlage entstand 1887 in Frankfurt-Niederrad.

 

Nach den verheerenden Bränden des Mittelalters, war es auch ein dringendes Bedürfnis bei ausbrechenden Feuern nicht nur auf die Mittel aus Bächen und Flüssen angewiesen zu sein, sondern aus einer Wasserleitung Wasser für die Feuerlöschung zur Verfügung zu haben.

100 Jahre Wasserwerk Arnsberg

Heute werden die Bürger der Stadt Arnsberg von den Stadtwerken Arnsberg und dem Wasserbeschaffungsverband Arnsberg (Hochsauerlandkreis) versorgt.

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Karte aus 100 Jahre Wasserwerk Arnsberg

Die Aufgaben für die Stadtwerke Arnsberg, die für eine sichere Versorgung mit Trinkwasser zuständig sind, sind vielfältig. Unabhängig vom Bau der Gewinnungsanlagen, der Vorratsbehälter

und dem Versorgungsnetz muss die Qualitält des Wassers und gleichmäßige Druckverteilung jederzeit gewährleistet werden. Eine weitere Aufgabe ist die Sicherstellung der Abwasserbeseitigung

die jedoch im Aufgabengebiet des Ruhrverbandes liegt und die Stadt Arnsberg hierzu das Kanalnetz betreibt.

Quellen

800 Jahre Wasserversorgung der Stadt Arnsberg, Städt Wasserwerk 1960

 

850 Jahre Wasserversorgung Arnsberg, Stadtwerke Arnsberg 2010

 

100 Jahre Wasserwerk Arnsberg, Städt. Wasserwerk 1985

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