Geschichten
aus Neheim
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Heimatgeschichtliches Ein schneller Überblick
1202 Erstmalige namentliche Erwähnung von Neheim (Nihem)
1202 tritt Neheim aus dem Nebel der Vergangenheit. In einer Urkunde des Grafen Gottfried II von Arnsberg wurde ein Hermanus de Nihem mit seinen Söhnen Hermann und Wilhelm als Zeugen benannt.
(625 Jahre Neheim und Hüsten, Städtekundliche Reihe der Stadt Arnsberg, 1983, Seite 9)
1246 Johann von Neheim und Mutter Elizabeth
1263 Befestigung mit stadtähnlichem Charakter
Neheim erhält mit einer Befestigung einen stadtähnlichen Charakter aber im vollen Besitz städtischer Freiheiten ist es nicht.
(625 Jahre Neheim und Hüsten, Städtekundliche Reihe der Stadt Arnsberg, 1983, Seite 9)
1358 Stadtrechte durch Graf Gottfried
Am 25. Juli verleiht Graf Gottfried der IV die Stadtrechte. Hierzu gehört das Recht auf eine Bürgermeisterwahl, Gerichtsbarkeit, Zollfreiheit, Benutzungsfreiheit von gräflichem Wald- und Weidegrund und die Möglichkeit das Hörigenverhältnis zu lösen.
(625 Jahre Neheim und Hüsten, Städtekundliche Reihe der Stadt Arnsberg, 1983, Seite 9)
1360 Erster freier Jahrmarkt
1360 gewährt Graf Gottfried das Privileg eines freien Jahrmarkts.
(625 Jahre Neheim und Hüsten, Städtekundliche Reihe der Stadt Arnsberg, 1983, Seite 9 und 10)
1446 Großbrand "Soester Fehde"
Neheim wird während der „Soester Fehde“ in Brand geschossen und bis auf ein Haus völlig vernichtet.
(625 Jahre Neheim und Hüsten, Städtekundliche Reihe der Stadt Arnsberg, 1983, Seite 10)
1500-1800 Neheimer Zünfte
Die Zünfte spielen im gesellschaftlichen Leben eine große Rolle. Die erste Zunft
wird mit den Bäckern bereits im 15. Jahrhundert erwähnt. Weiß- und Rotgerber sowie die Tuchmacher gehören zu den wesentlichen Zünften.
(625 Jahre Neheim und Hüsten, Städtekundliche Reihe der Stadt Arnsberg, 1983, Seite 10)
1607 Gründung der Schützenbrüderschaft Neheim e.V.
1635 Katholische Kirche in Neheim
1807 Stadtbrand
1820 Industrieller Aufschwung
Friedrich Wilhelm Brökelmann kommt als Handlungsreisender ins Sauer- und Siegerland. Das bis 1804 erfolgreiche Textilgewerbe lag aufgrund des verheerenden Brandes und der Konkurrenz der britischen Fabrikware am Boden und er erkannte das Potenzial der verfügbaren Arbeitskräfte.
Mit der Gründung einer Ölmühle und Spezereihandlung legte er den Grundstein für die weitere Industrielle Entwicklung von Neheim (und war 1839 Mitbegründer des Hüstener Puddel- und Walzwerks). 1829 erwirbt er das Neheimer Bürgerrecht.
Viele weitere Unternehmer wie Joseph Cosack, Noah Wolff u.v.w. folgen und gründen Unternehmen, sodass sich Neheim in der Folgezeit zu einer Industrie- und Gewerbestadt entwickelt.
(Quelle: Wikipedia Friedrich Wilhelm Brökelmann)
1834 Gründung Jägerverein
1860 Erste evangelische Kirche
1870 Eröffnung Bahnhof
Mit der Industrialisierung des Sauerlandes wurde der schnelle Transport von Gütern immer notwendiger. Automobile und Lastkraftwagen und ein dafür geeignetes Straßennetz gab es nicht. Erst 18 Jahre später, im August 1888 unternahm Bertha Benz ihre legendäre Fahrt mit dem von ihrem Mann Carl Benz entwickelten Automobil.
Am 1. Juni 1870 wurde die Strecke Schwerte – Arnsberg eröffnet. Der Bahnhof Neheim-Hüsten war innerhalb dieser Strecke eine wichtige Station, da die ansässigen Industrieunternehmen diese Transportmöglichkeit dringend benötigten. Welche wichtige Rolle die Eisenbahn im 19. Jahrhundert spielte kann man auch daran erkennen, dass sich 45 Jahre nach der ersten Bahn in England dieses Transportmittel in der Fläche durchgesetzt hatte.
1892 Grundsteinlegung St. Johannes Baptist
1938 Juden in Neheim
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(625 Jahre Neheim und Hüsten Seite 124 ff. Werner Saure)
1941 Gebietsreform
Werden die bisherige Stadt Neheim und die Freiheit Hüsten miteinander verbunden und sind ab dann bis zur Gebietsreform die Stadt Neheim-Hüsten.
1944 Zerstörung Möhne-Staudamm
Am 17. Mai zerstören britische Bomben den Möhne-Staudamm und es kommt zu einer, besonders für Neheim, zerstörerischen Flutkatastrophe.
1975 Gemeindereform Arnsberg
Die Landesregierung des Landes Nordrhein-Westfalen hatte am 5. Oktober 1965 beschlossen, eine Sachverständigenkommission für die kommunale und staatliche Neugliederung des Landes Nordrhein-Westfalen zu bilden. Hiermit beginnt ein Weg, der mit vielen Steinen gepflastert war und nicht nur in der Stadt Arnsberg einen Umbruch bedeutete. Die Gebietsreform sollte durch eine Neuordnung der Grenzen eine Verwaltungsreform ermöglichen und damit leistungsfähiger machen.
Die schwierige Aufgabe vor der u.a. der damalige Bürgemeister von Neheim-Hüsten Gerhard Teriet stand, hat er in dem Buch beschrieben „625 Jahre Jahre Neheim und Hüsten“, aus dem nachfolgt zusammengefasst berichtet wird.
Im Landesentwicklungsplan waren zu berücksichtigen Entwicklungsschwerpunkte I. II. und III. Ordnung. Mögliche Alternativen für das heutige Stadtgebiet Arnsberg waren:
-
Neheim-Hüsten wird Entwicklungsschwerpunkt II. Ordnung
-
Arnsberg wird Entwicklungsschwerpunkt III. Ordnung
-
Neheim-Hüsten, Arnsberg und die Umlandgemeinden werden Entwicklungsschwerpunkt I. Ordnung
In die Untersuchung einzubeziehen war die Bevölkerungsdichte, Erwerbstätige, Arbeitsmarktverflechtungen, Verkehrs- und Verwaltungsstruktur, Schulsituation und interkommunale Zusammenarbeit.
Es zeigte sich dabei sehr schnell, dass eine getrennte Betrachtung der einzelnen Gemeinden oder auch nur von Teilräumen (etwa Neheim-Hüsten, Arnsberg oder Oeventrop -Freienohl) nicht möglich war, sondern dass die Entwicklung des ganzen Raumes einheitlich gesehen und dafür ein Planungskonzept erarbeitet werden musste.
Eine in die Überlegungen notwendig einzubeziehende Fragestellung war der Standort des Regierungsbezirks, der wahrscheinlich nur in einem Entwicklungsschwerpunkt I. Ordnung zukünftig möglich gewesen wäre. Die in dem Buch beschriebene Überzeugungsarbeit, die von den handelnden Personen zu leisten war, liest sich wie ein Krimi. Natürlich mussten alle diejenigen, die bisher in ihren Orten (oder im Amt Hüsten) tätigen Führungspersonen Kompetenzen oder auch ihr Amt abgeben, was beliebig schwierig war und heute wohl auch noch wäre.
Die in den ersten Diskussionen einbezogenen Gemeinden Niederense, Freienohl und die bisher dem Amt Hüsten zugeordneten Gemeinden Hachen, Enkhausen, Estinghausen und Hövel, wurden anderen Kommunen zugeordnet.
So kam es, dass nach neunjähriger Entwicklungsarbeit am 1.1.1975 die Gemeinden Arnsberg, Bachum, Breitenbruch, Bruchhausen, Herdringen, Holzen-Oelinghausen, Hüsten, Müschede, Neheim, Niedereimer, Oeventrop, Rumbeck, Uentrop, Voßwinkel und Wennigloh zu einer Gesamtgemeinde Arnsberg zusammengefasst wurden.
Interessiert an der ganzen Geschichte?:
„625 Jahre Neheim und Hüsten“ Copyright 1983 Stadt Arnsberg
Redaktion: Franz C. Feldmann, Richard Fleißig, Gerhard Teriet, Dr. Werner Schulte, Bernhard Wisser
Erhältlich beim Stadtarchiv Arnsberg
1983 625 Jahre Neheim und Hüsten
1983 Erscheint das Buch 625 Jahre Neheim und Hüsten im Selbstverlag der Stadt Arnsberg
Redaktion: Franz C. Feldmann, Richard Fleißig, Gerhard Teriet, Dr. Werner Schulte, Bernhard Wisser sowie viele weitere Autoren.
Bergheim
Sagen von Neheim und Umgebung
Es ist etwas Schönes um die Sage. Wie ein steinalt Mütterlein wandelt sie durch die Jahrhunderte. An den Winterabenden geht sie von Haus zu Haus und erzählt. Im stillen Winkel der Stadt wie im Rauschen des Hochwaldes singt sie ihr Lied.
Auch die Entstehung Neheims hat sie mit ihrem Glanz umsponnen: Vor vielen hundert Jahren lebten auf dem Hemberge (Semmberg) mehrere Ritter mit ihren Familien. Sie nannten ihr Heim, weil es auf dem Berge lag, Bergheim. Als der Graf von Arnsberg am Zusammenfluß von Ruhr und Möhne eine Burg erbaute, zogen einige Ritter ins Tal und gaben ihrer neuen Heimat den Namen Neheim, d.h. Neuheim. Andere die an dem Bach, der nordwestlich von Neheim in die Ruhr mündet, ein neues Heim gefunden hatten, nannten ihre Siedlung Bachum, das heißt Bachheim.
(Das ehemalige Dorf Bergheim ist gänzlich vom Erdboden verschwunden. Lange lebte sein Name nur als Flurname fort, bis Anfang des 20. Jahrhunderts das Jagdschloß Bergheim entstand.)
Und heute, mehr denn tausend Jahre nach der ersten urkundlichen Erwähnung Bergheims, haben sich die Nachkommen derer, die einst zu Tal zogen, auf stiller Höhe ein neues Heim gebaut. Sinnig nannten sie die neue Siedlung wieder Bergheim.
Nachdem Bergheim einige Jahrhunderte nicht besiedelt war, entsteht im Jahr 1909/10 das „Haus Bergheim“ des Kommerzienrates Wilhelm Schmitz-Scholl, der zu dieser Zeit in Düsseldorf wohnhaft war. (Er war Mitbegründer der Lebensmittelgeschäfte Tengelmann und Kaiser`s Kaffee.) Eine Zuwegung zu diesem Jagdhaus gab es über den „Schwarzen Weg“ und Dreihausen.
Die Gebäude wurden im Jahr 1919 von dem Gründer der Drahtseilwerke und Ruhr-Lackwerke Hugo Wohlfahrt erworben. Er erweiterte das Gelände und gestaltete eine beeindruckende Parkanlage, die später mit einem landwirtschaftlichen Betrieb erweitert wurde.
Nach der Wasserversorgung 1925 und späterer Elektrifizierung entwickelte sich Bergheim zu einem Gewerbe- und Wohngebiet und hatte im Jahr 1930 ca. 50 Einwohner und im Jahr 1952 bereits ca. 1.000. Im Jahr 2023 weist die Statistik der Stadt Arnsberg 3.385 Einwohner aus.
Bergheim (genauso wie Bachum, Voßwinkel und Echthausen) gehörten seit dem 9. Jahrhundert
bis in die Neuzeit zur Pfarreigemeinde Hüsten. (F.A.Höynck, Geschichte der Pfarreien des Dekanats Arnsberg) Eine Umpfarrung nach St. Johannes Neheim geschieht im 19. Jahrhundert. Nachdem die Gemeinde in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhundert wächst, gibt es bereits 1937 erste Bemühungen der Siedler eine Kirche in Bergheim zu errichten. Bedingt durch die Kriegswirren, konnte aber erst am 27. April 1952 die neu errichtete Kirche St. Joseph feierlich eingeweiht werden.
Aus: „Auf Bergheim und in Bachum“
Herausgeber: Kath. Kirchengemeinde St. Josef Bergheim 2002 in Zusammenarbeit mit dem Heimatbund Neheim-Hüsten e.V. Gefördert durch die Stadt Arnsberg ISBN 3-9805004-6-2
Um das Jahr 1080 herum bestätigt Erzbischof Segewin die Schenkung der Güter Berchem und Frankeschonhodigen an das Stift Meschede. Andere Quellen nennen das Jahr 793, was aber nicht belegt ist. Der alte Name Berchem bedeuted „ Heim- oder Wohnung auf dem Berge“.
Im alten Heimatbuch von Neheim von 1928 erzählt Bernhard Bahnschulte die Sage so:
Bergheim 1839 - heutige Bahnstrecke (rot)
Bergheim 1959
Bergheim - Kirche in den 50er Jahren
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