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Geschichten aus Niedereimer
Heimatgeschichtliches Ein schneller Überblick
1207 Erstmalige Erwähnung von Niedereimer
findet der Ort „embere“ erstmals Erwähnung in einer Urkunde des Klosterstifts Meschede. Hierin vermacht die Äbtissin Jutta dem Kloster Wedinghausen die Besitzungen gegen einen jährlichen Pachtzins an Waren. Zu dieser Zeit gibt es bereits die fünf Urhöfe im Ort. Diese bestreiten ihr Auskommen durch kleinparzelligen Ackerbau, Viehhaltung und Waldnutzung. Somit bleibt der Ort jahrhundertelang auf diese Hofstellen beschränkt. Kirchlich gehört Niedereimer zur Urpfarrei Hüsten. Hier finden die Taufen, Trauungen und Bestattungen statt.
Doch die Keimzelle Niedereimers muss schon wesentlich älter sein. Bereits um 1800 vor Christus, in der „Jungsteinzeit“ also, wurde ein Hügelgrab auf der „Friedrichshöhe“ angelegt. Dies deutet auf eine erste Besiedlung in der Gegend hin.
In Niedereimer ist gut wohnen….. So beginnt das für die „Niniviten“ (Einwohner Niedereimers) bekannte Dorflied, welches vermutlich vom ehemaligen Volksschullehrer Caspar Ostenkötter im 19. Jahrhundert verfasst wurde.
1807-1811 Stein'sche Reformen
1807 – 1811 kommt es durch die „Stein`schen Reformen“ und die Industrialisierung zu grundlegenden Veränderungen der Lebensbedingungen. So werden außerhalb der Höfe Häuser gebaut und Wege angelegt. Die Bewohner der kleinen Ortschaft sind Selbstversorger durch Kleinviehhaltung und Gartenanbau.
1837 Amt Hüsten
1837 wird das Amt Hüsten gebildet, zu dem auch Niedereimer politisch gehört. Neben der Arbeit in der örtlichen Land- und Forstwirtschaft sowie einer Ziegelei arbeiten die Einwohner später vielfach in den benachbarten Hüttenwerken und den Eisenbahnwerkstätten.
1853 Preußischen König Friedrich Wilhelm IV. zu Besuch
Ein denkwürdiges Ereignis, nämlich der Besuch der „Dicken Eiche“ vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV., ereignet sich im Jahre 1853.
1877 Erste eigene Schule
Niedereimer erhält seine eigene Schule.
1900 Kulturelle und wirtschaftliche Wende
Um die Wende zum 20. Jahrhundert beginnt das kulturelle und wirtschaftliche Leben in Niedereimer. Die ersten Gruppierungen wie Musik-, Krieger-, Turn- und Gesangverein sowie Feuerwehr und Schützengesellschaft gründen sich. Auf der Friedrichshöhe wird eine offene Halle errichtet. Es wird ein metallverarbeitender Betrieb eröffnet.
1921 Bau der Kirche in Uentrop
Der Ort erhält sein eigenes Gotteshaus. Hierbei verpflichten sich alle damaligen Einwohner den Bau der Kirche tatkräftig oder finanziell zu unterstützen.
1945 Bombenangriff auf Niedereimer
Ein schwarzer Tag für Niedereimer war der 9. März. An diesem Tag kamen bei einem einzigen Bombenangriff 21 schutzsuchende Menschen ums Leben.
Nach dem 2. Weltkrieg erlebt auch Niedereimer einen wirtschaftlichen Aufschwung. Durch Flucht und Vertreibung finden viele Menschen eine neue Heimat in dem Ort. Ab Mitte der 1960er Jahre sind etwa 1/3 der Bewohner des Dorfes evangelische Mitbürger, für das kurkölnische katholische Sauerland eine extrem hohe Zahl, in der kleinen Gemeinde aber durchweg eine positive Entwicklung für den ganzen Ort über all die Jahre.
1957 Bau der Sport- und Schützenhalle
1957 bekommt der Ort eine neue Sport- und Schützenhalle, dafür muss die 1912 erbaute offene Halle weichen. Der Bau finanziert sich durch Fördermittel aus Lottogeldern und entsteht mit hoher Eigenleistung der Mitbürger.
1962 Genehmigung Gemeindewappen
erhält die Gemeinde Niedereimer erhält im Dezember, durch den Innenminister des Landes NRW, nach jahrelangen Überlegungen die Genehmigung ein eigenes Gemeindewappen zu führen. Das Wappen beinhaltet, in Anlehnung an die jahrhunderte alte und weit bekannte „Dicke Eiche“, eine ausgerissene Eiche mit besonders dickem Stamm und wenig belaubter Baumkrone. Zusätzlich enthält es einen Wellenbalken für die Ruhr sowie den Wanne-, Kettler- und Berbkebach, wobei letztere die natürlichen Grenzen des Ortes markieren. Das Wappen wird in blau/silber gehalten. Auch wenn es heute seinen dienstlichen Charakter verloren hat, hat es im Ort immer noch einen hohen Stellenwert als Identifikationssymbol.
1966 Bezug der neuen Schule
Nachdem durch den Zuzug vieler neuer Familien die alte Volksschule viel zu klein wird, können das Lehrpersonal und die Schüler/innen die heute noch genutzte neue und moderne Schule an der Friedrichshöhe beziehen.
1975 Gemeindereform
1975 erfolgt die kommunale Neugliederung. Nach 137 Jahren verliert die Gemeinde Niedereimer ihre Selbstständigkeit und wird mit den anderen 14 Kommunen in die neue Stadt Arnsberg eingegliedert. Das hat auch zur Folge, dass in der Zeit zwischen 1976 und 1978 die ehemaligen landwirtschaftlichen Nutzflächen in die heutigen Gewerbegebiete „Alte Ruhr“ und „Niedereimerfeld“ umgewandelt werden.
1980 Bauboom in Niedereimer
In die 90 er Jahre erfährt der Ort durch die neuen Wohnbaugebiete „Niedereimer Nord“ und „Niedereimer Hude“ einen regelrechten Bauboom. Dadurch wächst die Einwohnerzahl zeitlich auf über 2000 Personen.
1982 Erster eigener Kindergarten
Der Ort erhält einen eigenen Kindergarten. Diese Einrichtung ist zu dem Zeitpunkt einmalig im gesamten Hochsauerland, da dort gemeinsam behinderte und nichtbehinderte Kinder inklusiv betreut werden. Auch nach mehr als vier Jahrzehnten ein gerade heutzutage hoch effizientes Projekt.
1983 Abriss und Neubau der Kirche
Nach nur 60 Jahren muss die inzwischen baufällige alte Stephanuskirche abgerissen werden. Hierfür wird ein architektonisch wertvoller oktogonaler Zentralbau, ein der Urkirche angepasster achteckiger Raum errichtet. Nach zweijähriger Bauzeit wird der Neubau im Oktober, unter großer Anteilnahme der Bevölkerung, durch Erzbischof Dr. Johannes Joachim Degenhardt geweiht.
1986 Bau des Autobahnzubringers
1986 bis ins Jahr 1991 wird eine Autobahntrasse nebst Zubringer auf Niedereimer Grund angelegt. Hierfür müssen Brücken gebaut, etliche Kubikmeter Erdreich bewegt und Wald gerodet werden. Ein markanter drastischer Einschnitt für den Ort.
2007 Renaturierung am Wannebach
Nach dem letzten Hochwasser 1981 bekommt Niedereimer die gewaltige Kraft der Naturereignisse mit einem Jahrhunderthochwasser zu spüren. Der sonst so ruhige Wannebach verwandelt sich in einen reißenden Fluss, er setzt die Häuser entlang der Wannestraße im Keller- und Erdgeschoss unter Wasser. Ebenso kommt es in höher gelegenen Straßen in Hanglagen zu Schäden durch die Wassermassen. Heute sind durch Renaturierungsmaßnahmen am Wannebach und angepasste Brückenbauten die Probleme weitestgehend gelöst.
Niedereimer ist ein Ort, der sich im Laufe der Jahrhunderte einem völligen Wandel unterzogen hat. War er früher ein rein land- und forstwirtschaftlich geprägtes Dorf, so ist er heute mit seinen Produktionsstätten, Dienstleistungsbetrieben, angebundener Autobahn und Bundesstraßen ein Stadtteil und ein wichtiger Industrie- aber auch Wohnstandort in der Stadt Arnsberg. Trotzdem ist Niedereimer auch heute noch ein idyllischer, kleiner und liebenswerter Ort, mit etwa 1.800 Einwohnern, inmitten des Naturraums Wannetal, mit regem Vereinsleben und guter Infrastruktur.
Vielen Dank an Detlev Becker und Simone Toch für das zur Verfügungstellen der Informationen.
Niedereimers Vereine & Ortsverbände
Verein 01
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Verein 02
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