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Kaiser Leuchten

Erkunden Sie die Geschichte von Kaiser Leuchten.

1895 ist das Jahr, in dem das Unternehmen gegründet wird.

Gründer ist Hermann Kaiser, er ist 31 Jahre alt und errichtet kurz nach seiner Heirat mit Franziska geb. Schmitz und zusammen mit seinem Bruder und Bernhard Gemmecke das Unternehmen Gebrüder Kaiser & Co., Galvanische Anstalt, an der Ecke Ring- und Karlstraße Es wurden Lampen-, Fahrrad- und Zentrifugenteile in Lohnarbeit vernickelt. 


Hermann Kaiser
Franziska Kaiser (Ehefrau)

1896 führt Hermann Kaiser das Unternehmen als alleiniger Inhaber weiter.


1897  stellt er die Firma von der Lohnarbeit auf die Herstellung von Metallwaren um. 


1898 muss aufgrund der Entwicklung das Unternehmen die Fabrikation auf ein an der Möhnestraße gelegenes Grundstück von 3.000 qm verlegt werden. 


1905 werden Reform-Aschenbecher (DRGM), Wäschetrockner „Wunderstern“ (DRGM), Ölspritzkännchen und Halbteile für die Metallindustrie hergestellt.  In seinem Bestreben, auch soziale Aufgaben zu lösen, gründet Hermann Kaiser außerdem im Jahr 1905 eine Betriebskrankenkasse. 


1911 werden Teile der Firma Gebr. Binhold übernommen und damit die Produktion von Petroleum Guß-Zughängelampen, Tisch- und Wandlampen. 


1914 richtet Hermann Kaiser eine Gürtlerei ein, deren Arbeit aufgrund des Ausbruchs des 1. Weltkrieges unterbrochen wird. Im Krieg werden Karbid- und Schützengrabenlampen, Minenkästen, Essgeschirre und Helmspitzen gefertigt. 


1918 übergibt Hermann Kaiser die kaufmännische Leitung seinem ältesten Sohn Josef. Die technische Leitung übernimmt im Jahr 1920 sein Sohn Heinz. 


Josef Kaiser

1926 konzentriert sich das Unternehmen auf die Leuchtenproduktion und gibt die übrige Produktion von Metall- und Galanteriewaren auf. 


1934 wird das Fabrikationsprogramm durch die Aufnahme von Zweckleuchten - Kaiser-Idell-Arbeitsleuchten – erweitert. 


1935 werden c.a. 20 Doppelhäuser für 75 Familien in Waldnähe als Werkswohnhäuser ("Kaiser-Siedlung") errichtet und an Mitarbeiter langfristig vermietet. Diese Häuser wurden in den Jahren zwischen 1950 und 1970 an interessierte Werksangehörige preisgünstig verkauft. 


1935 wird Hermann Kaiser Ehrenbürger der Stadt Neheim. 


1943 wird am 17 Mai das Unternehmen durch die Bombardierung der Talsperre stark beschädigt. 272 Mitarbeiter finden in den herabstürzenden Fluten der Möhnetalsperre den Tod. Durch den Einsatz der verbleibenden Mitarbeiter und zusätzlicher Einsatzkräfte konnte die Fabrikation im Herbst 1943 wieder aufgenommen werden. 


1953 Übernimmt Walter Kaiser (Sohn von Josef) die kaufmännische Geschäftsführung. In der Nachkriegszeit wird das Arbeitsplatz-Leuchten-Programm wesentlich erweitert um technische Leuchten für Industrie- und Bürobeleuchtung. Angestoßen durch die schon 1950 begonnene Zusammenarbeit mit einem Unternehmen aus den USA wird auch die Fertigung aufgenommen von sogenannten „Langfeldleuchten“ für die energiesparenden röhrenförmigen Leuchtstofflampen. 


Walter Kaiser

1955 besteht das Unternehmen 60 Jahre und ist mit 1000 Mitarbeitern und weiträumigen Fertigungsstätten auf 31.000 qm einer der größten Arbeitgeber in der Stadt Neheim-Hüsten (seit Zusammenschluss 1941). Das 60-jährige Jubiläum wird mit der gesamten Belegschaft in der Stadthalle in Schmallenberg gefeiert. 


1960er Jahre: Beginn der Optimierung der Verwaltung durch Einsatz von Rohrpostsystemen und der in den Anfängen befindlichen elektronischen Datenverarbeitung (EDV) mit Hilfe von Lochkarten für die Erstellung von Auftragsbestätigungen und Rechnungen und intern für die Arbeitsvorbereitung mittels ORMiG-System. 


1970 wurde zum 75jährigen Jubiläum des Unternehmens das heute noch existierende achtgeschossige Gebäude für Verwaltung , EDV und Ausstellungsräume fertiggestellt. Hier wurde auch das firmeneigene Leuchtenmuseum integriert, das anhand von vielen historischen Sammlerstücken und eigenen Produkten den Weg von Licht und Beleuchtung im Lauf der Zeit nachzeichnete. 


1980 erforderten die Veränderung der Handelsstrukturen im Inland und die einsetzende Globalisierung der Märkte, einschl. des Wettbewerbs aus Niedriglohnländern, einen erheblichen Abbau der Mitarbeiterzahl und die Veränderung der Struktur des Unternehmens. Mit dem britischen Unternehmen Thorn Lighting wurde ein international etablierter Partner gefunden, der das Unternehmen strukturell und finanziell unterstützen konnte. In der Folge zog sich die Familie Kaiser komplett aus dem Unternehmen zurück. Die Wohnraumleuchtenproduktion wurde von Thorn Lighting kurz nach der Übernahme aufgegeben und auch auf den traditionsreichen Namen „Kaiser-Leuchten“ verzichtet. Einige Jahre später wurde die komplette Produktion in Neheim eingestellt, genauso wie Vertrieb und Verwaltung. 


1990er-Jahre wurde ein großer Teil der Fertigungs- und Lagerräumlichkeiten der Firma Gebr. Kaiser mit vielen guten Ideen heimischer Architekten und einer erheblichen Summe öffentlichen Geldes zu einem Zentrum für Innovation und Technik umgebaut und erhielt zur Erinnerung an die Tradition den Namen KAISERHAUS. Viele junge Unternehmen aus den unterschiedlichsten Bereichen erfüllen es wieder mit Leben. Im ehemaligen Verwaltungsgebäude befindet sich heute auch ein Hotel, das auch von den Teilnehmern der auf Schulungen spezialisierten Unternehmen im Kaiserhaus genutzt wird. 


Bis zum heutigen Tage zeugen das Kaiserhaus auf der Möhnestraße und die dahinter liegenden ehemaligen Fabrikgebäude, die u.a. von Künstlern und Spezialunternehmen als Ateliers und Werkstätten für Fotografie, Eventplanung und ähnliche kreative Aufgaben genutzt werden, von einer Ära, in der das Unternehmen „Kaiser-Leuchten“ für viele Menschen nicht nur Erwerbsgrundlage, sondern auch ein Vorbild für unternehmerischen Geist, Kreativität und soziales Engagement war. 



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