Teusch, Christine
Politikerin
Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 wurde Teusch im Karolinen-Hospital in Neheim-Hüsten von der Gestapo in Schutzhaft genommen und entging im Frühjahr 1945 nur knapp der Ermordung.
In Hüsten wurde bereits am 11. August 1945 die erste Christlich-Demokratische-Partei (die Bezeichnung CDU wurde später eingeführt) gegründet. Sie ist damit die älteste CDU-Ortspartei des Sauerlandes. Im Spätherbst 1945 wurde auf einer Delegierten-versammlung der neuen CDU ein Zonenausschuss der CDU für die Britische Zone gewählt.
In der Zeit vom 27. Februar bis einschließlich 1. März 1946 trat der Ausschuss der CDU zur konstituierenden Sitzung erstmals im Refektorium des Karolinen-Hospitals in Hüsten zusammen. Delegierte waren: Dr. Konrad Adenauer, Christine Teusch, Maria Weber, Essen; Bürgermeister Dr. Schwerin, Köln; Bürgermeister Dr. Holzapfel, Herford und andere. In dieser Zusammenkunft wurde dann Dr. Konrad Adenauer zum Vorsitzenden des Zonenausschusses gewählt.
Warum ausgerechnet Hüsten Tagungsort dieser bedeutsamen Zusammenkunft?
Die schon erwähnte Christine Teusch, die spätere, langjährige Kultusministerin in Nordrhein-Westfalen, war 1944/45 von den Ordensschwestern des Karolinen-Hospitals in den Klausuren vor der Verfolgung der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) versteckt gehalten worden. Nach dem Kriege war das Karolinen-Hospital unbeschädigt mit ausreichenden Unterbringungsmöglichkeiten und einer eigenen Ökonomie (Landwirtschaft) ein idealer Tagungsort in dem damals zerstörten und hungernden Deutschland. Christine Teusch hat durch ihren Einfluss dazu beigetragen, das Karolinen-Hospital als Tagungsstätte zu wählen.
Das Ergebnis war das sog. Hüstener Programm; das erste CDU-Parteiprogramm.
Es datiert vom 1. März 1946. Zum 20. Jahrestag, am 10. März 1966, kam Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer eigens in Karolinen-Hospital Hüsten, um dieses besonderen Tages zu gedenken.